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Krieger- und Soldatenkameradschaft Kottingwörth

Vorstand

Die Vorstandschaft setzt sich neben den Fahnenträgern und den Beistehern sowie dem Schussmeister aus vier Personen zusammen. 

 

 

Kontakt:

Martin Beckenbauer
(Tel.: 08461 6063123)

 

Der Verein

Die „Krieger- und Soldatenkameradschaft Kottingwörth“ hat ihre Ursprünge in den Jahren nach dem I. Weltkrieg. Zunächst hieß der Verein „Krieger- und Veteranen Verein Kottingwörth und Vogelthal", da bis zur Neugründung nach dem II. Weltkrieg auch Vogelthal, eine der drei Filialen der Pfarrgemeinde Kottingwörth, mit eingeschlossen war. Die Mitglieder aus den beiden kleineren Nachbardörfern Grögling und Leising fühlen sich nach wie vor im Verein heimisch. Oft wurde und wird er auch einfach nur „Kriegerverein“ oder „Kriegerkameradschaft“ genannt.

Wie eigentlich in allen anderen Orten wollte man auch in Kottingwörth den vielen Vermissten und Gefallenen des ersten großen Krieges im 20. Jahrhundert ein ehrendes Andenken bewahren. Deshalb wurden Kriegerdenkmäler errichtet und Vereine gegründet, die sich bei verschiedenen Feierlichkeiten um eine eigens angefertigte Fahne, dem Symbol ihrer Zusammengehörigkeit und ihres Anliegens, scharten. 

 

Chronik

Im Jahr 1973 schrieb Hauptlehrer Andreas Ach, der Verfasser des ersten Teils der Kottingwörther Dorfchronik, Folgendes nieder: „Ein Kriegerverein, wie man landläufig sagt, wurde schon 1923 oder anfangs 1924 gegründet, denn am 24. August 1924 wurde das erste Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Vorstände zwischen den zwei Weltkriegen waren: Hundsdorfer (Johann), Rieger Josef, Beckenbauer Josef bis zum Zusammenbruch nach dem 2. Weltkrieg im Jahr 1947. Vereinslokal war, wie auch jetzt wieder, die Gastwirtschaft Stiegler, der obere Wirt.“ Die Weihe wurde vom damaligen Pfarrer Michael Bernhard vollzogen.


Schriftliche Nachweise über die erste Vereinsgründung sind nicht mehr aufzufinden, da alle bis dahin gesammelten Unterlagen nach Aussagen mehrerer Kottingwörther am Ende des II. Weltkrieges aus Angst vor den heranrückenden Amerikanern vernichtet wurden. Die Fahne wurde im Pfarrhaus versteckt.


Auf der Ehrentafel für die Teilnehmer und Gefallenen des I. Weltkrieges aus dem Jahr 1928, die früher im Vereinslokal Paulus bzw. ab 1951 Stiegler hing und heute im Vereinsraum im Gemeinschaftshaus aufbewahrt wird, finden sich leider keine Angaben über die Gründung des Vereins.

In späteren Zeitungsartikeln über den Verein, zum Beispiel anlässlich von Fahnenweihen, wird meist das Jahr 1924 als Gründungsjahr genannt, vereinzelt jedoch auch 1923. Allerdings wurde 1964 „im kleinen Rahmen“ das 40-jährige Gründungsfest gefeiert und am 11. August 1974 das fünfzigjährige Jubiläum, sodass man letztlich doch 1924 als Gründungsjahr ansehen muss. Bis 1947 bekleideten nach Johann Hundsdorfer Josef Rieger und Josef Beckenbauer das Amt des 1. Vorsitzenden.


In den 30er Jahren wurden die Aktivitäten weitgehend eingestellt, da die Nationalsozialisten gegen die üblichen Vereine eingestellt waren. Die Menschen sollten bzw. mussten sich im Rahmen der Gleichschaltung oder der sogenannten Volksgemeinschaft ihren Organisationen anschließen.

Dagegen finden sich für die Zeit nach dem II. Weltkrieg alle nötigen Daten über die Neugründung im Jahr 1952 sowie über die Zusammensetzung der jeweiligen Vorstandschaft und die Namen der Mitglieder. Auch die Sitzungsprotokolle sind erhalten, sodass die Entwicklung des Vereins lückenlos nachvollzogen werden kann, nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Zeitungsartikel von Willibald Betz sen. über die Vereinsaktivitäten.

Der Einschnitt durch die Zeit des Nationalsozialismus wurde als so gravierend empfunden, dass der Verein am 5. Oktober 1952 neu gegründet wurde. Bei der „Gründungsversammlung der Kameradschaft zur Pflege des Gefallenen- und Vermisstendenkmals“ wurde Michael Deyerler zum 1. Vorstand gewählt. Er wird auch allgemein als die Triebfeder zur Neugründung angesehen und führte den Verein ohne Unterbrechung während der nächsten 30 Jahre. Vereinslokal wurde wieder das Gasthaus Stiegler. Nach dessen Schließung am 1. Januar 1998 zog der Verein ins Gasthaus Forster um. Die Fahnen und verschiedenen Ehren- und Erinnerungstafeln wurden im alten Kottingwörther Schulhaus untergebracht, nachdem dieses 1999 renoviert und zum Gemeinschaftshaus umfunktioniert worden war.


Als dringlichste Aufgabe wurde die Errichtung einer Gedenktafel für die 24 Gefallenen und 10 Vermissten aus Kottingwörth, Leising und Grögling beschlossen. Deren Einweihung fand am Pfingstmontag 1953 durch Pfarrer Andreas Mayer statt. Dabei dankte Bürgermeister Johann Meyer der Bevölkerung, dass sie durch ihr Opfer die Errichtung des Denkmals ermöglicht hatte. Steinmetzmeister Bacherle aus Berching vereinigte die neue Gedenktafel mit der alten zu einem Denkmal für die Vermissten und Gefallenen beider Weltkriege.


Laut den Aufzeichnungen von Andreas Ach wurden auch die Kameraden aus Vogelthal zur Gründungsversammlung eingeladen, da sie ja am ersten Denkmal und an der ersten Fahne beteiligt waren. Da jedoch niemand erschien, habe man angenommen, dass die Vogelthaler an einer Mitbeteiligung nicht mehr interessiert seien, weswegen der Verein nunmehr „Kriegerkameradschaft Kottingwörth“ heiße.


Im Jahr 1982 stellte sich Michael Deyerler nach 30 Jahren als erster Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen für dieses Amt nicht mehr zur Wiederwahl. Sein Nachfolger wurde Hans Paulus, der den Verein ebenfalls sehr lange bis zum Jahr 2001 leitete und von Rudolf Paulus abgelöst wurde. Michael Deyerler wurde für seine großen Verdienste 1984 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.


Veranstaltungen

- Vereinsausflug 
- Teilnahme an der Fronleichnamsprozession
- Kameradschaftsabend
- Teilnahme an Fahnenweihen und Jubiläen von Nachbarvereinen
- Vereinsessen
- Jahresversammlung
- Christbaumversteigerung (im Wechsel mit der Freiwilligen Feuerwehr)
- Gestaltung des Volkstrauertags mit Fackelzug

 

 

Denkmal / Fahne

1. Das Kriegerdenkmal

Das Denkmal für die Vermissten und Gefallenen des I. Weltkrieges aus Kottingwörth und den drei Filialen der Pfarrei, nämlich Grögling, Leising und Vogelthal, wurde am 24. August 1924 von Pfarrer Michael Bernhard eingeweiht. Es befindet sich bis heute innerhalb des Friedhofes an der nördlichen Mauer des alten Schulhauses. 
Die Basis der Gedenktafel mit den eingemeißelten Namen schmückte das Bildnis „Christus segnet einen sterbenden Krieger“, das bei der Erweiterung des Denkmals nach dem II. Welt-krieg leider verloren gegangen ist. 1953 war die Erweiterung für die Gefallenen und Vermissten des II. Weltkriegs aus Kottingwörth, Grögling und Leising durch den Steinmetzmeister Bacherl aus Berching fertig gestellt und wurde am Pfingstmontag von Pfarrer Andreas Mayer eingeweiht. Um die Pflege des Denkmals hat sich vor allem die Familie Schuster verdient gemacht. Bereits 1985 wurde Anna Schuster vom 1. Vorsitzenden Hans Paulus ein Präsent für die vorbildliche Pflege des Kriegerdenkmals überreicht. Bis zum heutigen Tag ist ihr das ein Herzensanliegen geblieben.

Kriegerdenkmal ab 1924 und nach dem 2. Weltkrieg

 

2. Die Vereinsfahnen

Der Kriegerverein Kottingwörth hatte bereits vier Fahnenweihen bzw. Nachweihen. Wie bereits erwähnt, fand die erste am 24. August 1924 statt. Die beiden Fotos zeigen Eindrücke vom damaligen Festzug, der gerade zur Gastwirtschaft Paulus, später Stiegler, abbiegt.

Die alte Fahne zeigt auf der einen Seite den Kirchenpatron St. Vitus und auf der anderen das damalige Bayerische Staatswappen. Sie wurde 1985 restauriert und am 9. Juni desselben Jahres durch Pfarrer Ferdinand Albrecht neu geweiht. Den Mittelpunkt des Festes mit vielen geladenen Ehrengästen und Nachbarvereinen bildete der Trefferstadel.

Nach Aussagen von Franz Langecker, seit über 50 Jahren Vorsitzender des Kriegervereins Vogelthal, sei die gemeinsame Kottingwörther und Vogelthaler Fahne nach dem II. Weltkrieg sehr verwahrlost gewesen. Als die Vogelthaler im Dezember 1954 ihren eigenen Verein gründeten, konnten sich die 23 Mitglieder noch keine eigene Fahne leisten. Bei ihrer Neugründung war ihnen aber schriftlich das Recht garantiert worden, die Fahne bei Begräbnissen und Fahnenweihen mitbenützen zu dürfen – allerdings mit der Auflage, dass sie in Kottingwörth abgeholt und dann wieder zurückgebracht werden muss. Franz Langecker erinnert sich, dass seine Schwiegermutter die an den Rändern arg ausgefranste Fahne notdürftig repariert habe, sodass sie bei öffentlichen Anlässen wieder verwendet werden konnte. Ab 1958 sind dann die Kottingwörther mit ihrer neuen und die Vogelthaler mit der alten Fahne aufmarschiert, bis sie sich im Jahr 1968 eine eigen anschaffen konnten. 
Seit 1958 haben die Kottingwörther also zwei Fahnen, denn bevor die alte 1985 fachmännisch renoviert wurde, hatte man bereits eine neue anfertigen lassen. Sie zeigt auf der Vorderseite die Front der Kottingwörther Pfarrkirche und auf der Rückseite zwei Soldaten am Grab eines gefallenen Kameraden- umsäumt vom weißblauen bayerischen Rautenmuster.

Willibald Betz, selbst stellvertretender Vorsitzender des Kriegervereins, begann im Jahr 1989 seinen Zeitungsbericht über die Jahresversammlung so: „Die Kriegerfahne ist keine Augenweide mehr“. Die größtenteils aus Seide bestehende Fahne sei bereits vor einigen Jahren renoviert worden, sei aber schon wieder brüchig. Es wurde beschlossen, einen Gutachter zu Rate zu ziehen. Letztendlich kam es dann zu einer Generalsanierung und zu einer Nachweihe der Fahne am 21. Juli 1991 durch Pfarrer Reinhard Pasel. 


Neue Vereinsfahne von 1958