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Ende Augjoomplu:1098ust sollen die neuen Wasserstege fertig sein

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Laut Kostenberechnung sollen die drei neuen Flutstege in Kottingwörth 315000 Euro kosten. Hier sind auch schon „eventuelle Überraschungen“ mit eingerechnet. Baubeginn ist am 19. Mai, am 22. August 2014 sollen die Stege fertiggestellt sein. Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht konnte bei der Informationsveranstaltung am Mittwochabend neben den 20 interessierten Ortsbewohnern auch Thomas Seitz und Johannes Biersack von der Bauabteilung sowie Stefan Wolfrum vom gleichnamigen Ingenieurbüro begrüßen. Wie schon bekannt, werden die Kosten zu hundert Prozent vom Freistaat übernommen.

Frauenknecht erinnerte daran, dass bereits in den 90er Jahren über eine Sanierung der Flutstege diskutiert worden ist. 1998 und 2000 habe sie als Stadträtin und Ortssprecherin entsprechende Anträge gestellt, die jedoch immer an den hohen Kosten gescheitert seien. Jetzt sei man „Gott sei Dank“ in das Hochwasserschutz-Förderprogramm aufgenommen worden, sodass der Stadt keinerlei Kosten entstehen.

Thomas Seitz informierte in seinem kurzen Überblick über das Projekt, dass die horizontalen Betonplatten samt Geländer komplett entfernt und durch Beton-Fertigteile ersetzt werden. Die Fundamente müssten nur zum Teil ersetzt, viele könnten saniert werden. Der in der Bürgerversammlung heiß diskutierte Gehsteig entlang des Stegs zum neuen Baugebiet wird elegant umgangen: Der Flutsteg bekommt hier ein beidseitiges ständiges Geländer und dient selbst als Fußweg. Dazu erhält er an beiden Enden dauerhafte Anrampungen, die jedoch bei Hochwasser entfernt werden, um den Wasserdurchfluss nicht zu beeinträchtigen. Damit der Zugang zu einem Grundstück offen bleibt, wird der Steg hier um ein Element verkürzt.

Stefan Wolfrum erläuterte die geplanten Baumaßnahmen anschließend mit Hilfe von Plänen und Fotos im Detail. Eine Bauwerksprüfung habe ergeben, dass Betonausbrüche und teilweise freiliegende, dem Rost ausgesetzte Stahlbewährungen die Tragfähigkeit stellenweise erheblich beeinträchtigen und Maßnahmen unumgänglich seien. Auch die Betonqualität an sich und das wackelige Geländer entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen bzw. der Verkehrssicherheit.

Überrascht zeigten sich einzelne Kottingwörther, dass der lange Steg Richtung Kirche kein Geländer mehr erhält, da er im Normalfall nicht begangen werden soll. Bei Hochwasser wird aus Sicherheitsgründen ein beidseitiges Geländer aus Metall mit durchgängig drei Querstangen, die im unteren Bereich ein Durchrutschen von Kindern verhindern sollen, installiert. Die vorhandenen Durchgänge zu den Wiesen bleiben und werden bei Hochwasser mit mobilen Teilen aus Metall geschlossen. Bestandteile aus Holz gibt es überhaupt nicht mehr, denn auch die mobilen Anrampungen an den beiden Enden und nötige zusätzliche  Behelfsstege sind aus Metall. Die Gehfläche soll ähnlich wie bei einem Baugerüst angeriffelt sein  und kleine Löcher für den Wasserabfluss enthalten. Gleiches gilt für den kürzesten Steg in der Nähe der Altmühlbrücke. Nach Aussagen von Wolfrum dürfte bei den Baumaßnahmen von Mai bis August der normale Straßenverkehr kaum beeinträchtigt sein.

Einige Kottingwörther äußerten Bedenken gegen die angedachten dauerhaften Anrampungen aus Beton am Steg Richtung Baugebiet. Wegen des erheblichen Gewichts müsste bei Hochwasser zu deren Entfernung schon ein Bagger anrücken, was auch die Fachleute so sahen. Dies sei sehr zeit- und auch kostenaufwendig. Außerdem bestehe bei der schrägen Betonfläche bei Nässe und Kälte eine erhebliche Glättegefahr. Seitz sagte zu, einen Ersatz durch eine Aluminium-Anrampung zu überprüfen. Angeregt wurde auch ein wesentlich längerer Behelfssteg vom Containerplatz Richtung Dorfmitte. Diese sollte entlang des Gartenzauns unbedingt bis zur Scheune am Grundstücksrand reichen.

Fragen gab es auch zur Lagerung der vielen Bestandteile, die allein schon die beiden Hochwasser-Geländer des längsten und kürzesten Steges ergeben. Hier hofft man alles in der Maschinenhalle der Jagdgenossenschaft unterzubringen. Eine Einlagerung auf Paletten und in Gitterboxen soll einen schnellen Einsatz ermöglichen. Feuerwehrkommandant Martin Beckenbauer interessierte unter anderem, wer im Ernstfall den Aufbau bewerkstellige. Man kam schnell überein, dass wie bisher der Bauhof zusammen mit den Dorfbewohnern tätig werden. Bei der Abnahme der fertigen Stege solle ein Komplettaufbau mit entsprechender Einweisung und Nummerierung der Einzelbestandteile erfolgen. Auf Nachfrage informierte Seitz, dass bei allen Stegen eine jährliche Sichtprüfung stattfinden werde. Den Wasserdurchfluss behindernde Sträucher etc. sollen dabei entfernt werden, falls sie nicht auf Privatgrundstücken wachsen. 

Brigitte Frauenknecht dankte abschließend den Besuchern der Informationsveranstaltung für ihr Interesse und die sachdienlichen Fragen. Zugleich sprach sie allen ihren Dank aus, die bei Hochwasser mit angepackt haben und anpacken werden.