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Betagtejoomplu:871 Feuerwehrspritze ist altersschwach

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Sie stammt aus dem Jahr 1962 und hat immer zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Aber nach über einem halben Jahrhundert nagt - wenig verwunderlich -  trotz bester Pflege der Zahn der Zeit an dem Gerät. Die Rede ist von der Tragkraftspritze der Kottingwörther Freiwilligen Feuerwehr. Auf der ordentlichen Jahresversammlung informierten Kommandant Martin Beckenbauer und Vorsitzender Christoph Schmidt unter anderem auch über den bedenklichen Zustand des Herzstücks der Ortsfeuerwehr.

Einen Großbrand im Dorf  musste das gute alte Stück trotz seiner über 50-jährigen Einsatzzeit nicht löschen. „Gott sei Dank war das auch im letzten Jahr nicht der Fall“, so der Kommandant. Bei einer technischen Überprüfung der ältesten Spritze im Gemeindebereich seien jedoch einige Mängel festgestellt worden, die nur schwer zu beheben seien. „Die Reparaturkosten sind nicht mehr verhältnismäßig, außerdem ist die Beschaffung von Ersatzteilen sehr schwierig“, waren sich Kommandant und Vorsitzender einig. Deshalb ist ein Antrag auf eine Neuanschaffung bei der Stadt beabsichtigt. Stadtrat Johannes Regnath unterstützte die Meinung des Zweiten Kommandanten Josef Schneider, wegen der Haushaltsplanungen schnell bei der Stadt vorstellig zu werden. Nach einer Neuanschaffung soll die alte Spritze in Kottingwörth verbleiben, denn bei Hochwasser könne sie sicherlich noch wertvolle Dienste leisten.

Suchaktion mit Hubschrauber

Laut Kommandant standen seit der letzten Jahresversammlung sieben Einsätze an, darunter hauptsächlich technische Hilfeleistungen bei Schneeglätte und bei Hochwasser. Der „actionreichste Tag“ war der 4. August, nämlich die aufwendige Suche nach drei vermissten Kindern, die bei einer Bootsfahrt auf der Altmühl in einen Gewittersturm geraten waren. Bei dem regionalen Großalarm, unter anderem mit Hubschrauber-Einsatz, suchten 10 Aktive die Uferstreifen zwischen Kottingwörth und Leising nach den Vermissten ab, die sich aber zuvor schon in Sicherheit gebracht hatten.

Lehrgangsangebote

Für die anwesenden Aktiven führte Kommandant Beckenbauer eine Unfallverhütungs-Belehrung durch. Dabei informierte er auch über bei anderen Wehren aufgetretene vereinzelte Zwischenfälle mit dem sogenannten Stützkrümmer. Zugleich warb er für eine Teilnahme an einem Atemschutzlehrgang, da in der Gemeinde eine größere Anzahl solcher Spezialisten sehr wünschenswert wäre. Interessenten sollten sich bei ihm melden, auch für den Gruppenführer-Lehrgang in Regensburg im Mai nächsten Jahres. Außerdem warnte der Kommandant seine Aktiven ausdrücklich davor, Fotos von Einsätzen im Internet zu veröffentlichen.

47 Aktive

Mit der Werbeaktion im August seien „ein paar neue Mitglieder“ gewonnen worden, insgesamt gehe aber die Zahl der Aktiven zurück. Derzeit stünden 47 zur Verfügung, darunter 10 weibliche und acht jugendliche. Im Oktober hätten 15 davon erfolgreich an einer Leistungsabnahme teilgenommen. Beckenbauer sprach allen seinen Dank aus. Er erinnerte noch einmal daran, dass jeder Aktive verpflichtet ist, an Übungen teilzunehmen. Im Frühjahr werde eine sogenannte „Solarübung“ stattfinden. Hier sollen spezielle Kenntnisse für die Brandbekämpfung bei einem Gebäude mit einer Photovoltaik-Anlage erworben werden. Die Anregung, eine Fortbildung mit einem diesbezüglichen Fachmann zu veranstalten, nahm der Kommandant gerne auf. Auch die Idee, zuverlässige Rauchmelder günstig durch eine Sammelbestellung zu erwerben, wurde andiskutiert, zumal deren Einbau in Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren mit Zugang zu Aufenthaltsräumen bis spätestens 31.12.2017 verpflichtend wird.

Gesunde finanzielle Basis

Interessenten für neue Uniformen, Pullover und T-Shirts sollten sich möglichst bald bei ihm melden. Solche Anschaffungen würden vom Verein bezuschusst, der über eine gesunde finanzielle Basis verfügt, wie dem Kassenbericht von Andrea Mehringer zu entnehmen war. Nachdem ihr von den Prüfern Johannes Regnath und Günter Eibner eine einwandfreie  Kassenführung attestiert worden war, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Christbaumaufstellen und andere Termine

Vorsitzender Christoph Schmidt ließ die zahlreichen Vereinsaktivitäten seit der letzten Versammlung Revue passieren und bedankte sich mit dem Kommandanten bei allen Helfern und vor allem bei den Aktiven. Für das Christbaumaufstellen in der Dorfmitte am kommenden Samstag um 9 Uhr bat er um tatkräftige Unterstützung. Abschließend lud er noch zur „Stodl-Weihnacht“ der Kottingwörther Vereine am  8. Dezember und zur Christbaumversteigerung zusammen mit dem Kriegerverein am 2. Weihnachtsfeiertag ein.

Foto:

Maschinist Andreas Götz, Kommandant Martin Beckenbauer und Vorsitzender Christoph Schmidt im Feuerwehrhaus bei der Begutachtung der betagten Tragkraftspritze