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Blick zurück auf ein ereignisreiches Jahr

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Einmal mehr stand die aufwendige und sich seit September 2008 hinziehende Kirchenrenovierung im Blickfeld beim Jahresabschluss-Gottesdienst in der Kottingwörther Pfarrkirche. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marianne Schmidt ging bei ihrem Rückblick auch auf dieses Dauerthema ein. Immerhin ist jetzt aber klar, dass die Arbeiten rechtzeitig zum 250-jährigen Kirchenjubiläum im Mai dieses Jahres beendet sein werden.

Enorme Kostensteigerungen

Ursprünglich wurden die Renovierungsarbeiten auf 366000 Euro veranschlagt. Nach derzeitigem Wissensstand muss man jedoch etwa von 526000 Euro ausgehen, Leistungen von 380543 Euro sind bereits abgerechnet. Der finanzielle Eigenanteil der Kirchenstiftung beträgt bisher rund 50000 Euro. Die enormen Mehrkosten sind auf neu entdeckte Schäden am Dachstuhl, auf die Schadstoffbelastung des Gebälks und auf die Preissteigerungen während der sich über Jahre hinziehenden Arbeiten zurückzuführen, da die staatlichen Zuschüsse zwischenzeitlich eingefroren waren.

Im Frühjahr wurden von staatlicher Seite endlich weitere Gelder zur Verfügung gestellt und die Bauleitung konnte mit den Ausschreibungen für weitere Arbeiten, unter anderem am Dachstuhl, beginnen. Im Juni wurden dann die ersten Aufträge vergeben, Anfang August war die Kirche komplett eingerüstet. Bei der Baustelleneinweisung der Zimmererarbeiten wurde durch die ausführende Firma auf eine mögliche Schadstoffbelastung der Balken im Dachgeschoss hingewiesen. Eine sofort eingeleitete Untersuchung durch einen Sachverständigen bestätigte diese Vermutung.

 Da man bei den Ausbesserungen des Dachgebälks Anfang der 80er Jahre das Holz mit PCB- und Lindan behandelt hatte, die erst 1989 wegen der gesundheitlichen Risiken verboten wurden, mussten die Handwerker Schutzanzüge und Atemmasken tragen, was die Arbeiten deutlich erschwerte und zusätzlich verlängerte. Denn selbst Jahrzehnte nach der Anwendung werden teilweise hohe Konzentrationen dieser schwerflüchtigen Schadstoffe in der Raumluft und im Hausstaub gefunden. Aber das Dachgebälk war zudem wesentlich sanierungsbedürftiger als angenommen. Das stellte sich schnell heraus, als man die Dachflächen und den Boden geöffnet hatte. Die denkmalgerechte Amputierung der schadhaften Bereiche etlicher Balken und deren fachgerechter Ersatz trieb die Kosten weiter in die Höhe.

Zum Jubiläum im Mai fertig

 Mittlerweile sind die Arbeiten der Zimmerer abgeschlossen, die Spengler, Dachdecker und Maler sind mit ihren an den beiden Türme fast fertig, wobei sich die Malerarbeiten recht aufwendig gestalteten: Nach der Grundreinigung und Grundierung der Wände wurde zunächst eine Schlemme aufgebracht, um entstandene Risse zu schließen, anschließend wurden die Flächen noch zweimal getüncht. Da die Arbeiten wegen der Witterung nicht mehr komplett ausgeführt werden konnten, muss das Gerüst wohl über den Winter stehen bleiben, ehe es dann zunächst von den  beiden Türmen entfernt wird. Im Frühjahr können die noch ausstehenden Malerarbeiten am Kirchenschiff zügig ausgeführt werden, sodass  die komplette Sanierung bis zum Jubiläum beendet ist.

Zahlreiche Aktivitäten in der Pfarrgemeinde

 Bei ihrem Rückblick auf die seelsorgerischen und kulturellen Tätigkeiten in der Pfarrei erinnerte Marianne Schmidt unter anderem auf das 50-jährige Mesner-Jubiläum von Xaver Meyer, an Bittgänge, Maiandachten und viele andere religiöse Veranstaltungen im Laufe des Jahres – auch mit Kindern und mit den Ministranten. In der Pfarrei gab es 2012 vier Taufen, vier Erstkommunionkinder, sechs Firmlinge, zwei Eheschließungen, drei Sterbefälle und drei Kirchenaustritte. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende bedankte sich bei den Geistlichen und allen, die das kirchliche Leben mitgestaltet haben. Sie gab auch bekannt, dass am 12. Januar nach der Abendmesse erneut ein Neujahrsempfang der Pfarrei im Gemeinschaftshaus stattfinden werde. Mit den besten Wünschen für das neue Jahr äußerte sie auch einen ganz persönlichen Wunsch: „Hoffen wir auf eine Trendwende hin zu mehr lebender Kirche.“