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Zur Ortsversammlung konnte Ortssprecherin Brigitte Frauenknecht unter den etwa 60 Frauen und Männern auch Stadtrat Johannes Regnath begrüßen. Auch einige Jugendliche waren unter den interessierten Teilnehmern, allerdings kaum ein „Neubürger“ von der Siedlung in der Mühlleite. Das Thema „Wasserstege“ wurde mit Abstand am ausführlichsten diskutiert:

Nach einer „ziemlich langen Bauzeit“ seien nun die letzten Geräte und Verkehrsschilder abgezogen worden. Der Kostenrahmen sei bis jetzt eingehalten worden. Die kürzlich montierten Doppelgeländer am langen Steg und dem an der Altmühlbrücke würden mindestens so lange verbleiben, bis auch der mobile Metallsteg Richtung neuer Siedlung aufgebaut worden sei, so die Ortssprecherin. Noch im November wolle der Bauhof mit möglichst vielen Ortsbewohnern eine Auf- und Abbau- Übung abhalten, damit im Ernstfall alles möglichst reibungslos und zügig funktioniert. Denn  die Doppelgeländer  und Zwischenelemente sollen wieder abgebaut und größtenteils auf dem Gelände des Kreisbauhofes am ehemaligen Bahnhof auf handlichen Paletten witterungsgeschützt zwischengelagert werden. „Hier sollten sich nicht nur die Aktiven der Feuerwehr angesprochen fühlen“, so Brigitte Frauenknecht und Kommandant Martin Beckenbauer. „Selbsthilfe ist im Notfall am zuverlässigsten.“

Kritik wurde zum einen am Aussehen der neuen Stege geäußert, die wahrlich keine Schönheit seien, wogegen andere meinten, ohne Geländer seien sie durchaus ansehnlich. Zum anderen bestehe für Kinder eine Absturzgefahr, wenn die Geländer wieder entfernt würden. Auch mit derlangwierigenArbeitsweise der ausführenden Firma zeigten sich viele unzufrieden. Da die Erneuerung der Stege zu hundert Prozent bezuschusst werde, sei eine öffentliche  Ausschreibung unumgänglich gewesen, und da bekomme man nicht immer unbedingt seine Wunschfirma, so Frauenknecht. Die Stege seien von einem zuverlässigen Ingenieurbüro geplant worden und entsprächen ihres Wissens den Sicherheitsbestimmungen. Ohne Geländer und ohne Hilfen zum Besteigen seien sie auch nicht zum Begehen gedacht. Wenn die Ortsbewohner aber ein Verbleiben der Geländer wollten, müssten sie das beschließen. Dagegen gab es aber auch Einwände, zum Beispiel die Angst vor Metalldieben. Außerdem sei auch bisher bei einem einseitigen Geländer nichts passiert und man könne nicht alle Gefahrenquellen ausschließen. Es gebe auch eine Eigenverantwortlichkeit wie bei Gefahren in der Natur.

Kommandant Beckenbauer wollten wissen, wer bei möglichen Unfällen beim Auf- und Abbau zusammen mit dem Stadtbauhof hafte. Frauenknecht verwies hier auf die Gemeindeunfallversicherung. Die Stadt gebe den Auftrag zur Mithilfe, zum Beispiel an die Ortsfeuerwehr, die dann geeignete Helfer rekrutiert, welche damit Versicherungsschutz genießen. Das treffe nicht nur auf Mitglieder der Feuerwehr zu.  

Moniert wurde zudem der Schotterstreifen zwischen der Straße zum neuen Siedlungsgebiet und dem neu geteerten Streifen. Es bestehe die Gefahr, dass er bei Hochwasser ausgeschwemmt werde. Frauenknecht meinte auch, das sei noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Man müsse zum Beispiel über Rasengittersteine nachdenken. Im Übrigen sei der geteerte Streifen nicht als Gehweg deklariert, sondern als befestigte Fläche, auf dem ein mobiler Wassersteg aufgestellt werden kann.

Etwas Besonderes: Gemeinschaftshaus und Treffer Stadl

Zu Beginn der Versammlung hatte die Ortssprecherin ausdrücklich die Besonderheit von Gemeinschaftshaus und Treffer-Stadl für das Dorf betont. Ersteres sei zur Jahrhundertwende vom Verein für Tradition und Kultur in Kottingwörth e. V. für 30 Jahre von der Stadt gepachtet worden, der Stadel und die umliegende Fläche mit Toilettengebäude sei dagegen im Besitz des Kulturvereins. Damit gehöre er der gesamten Dorfgemeinschaft. Deshalb sei eine größere Beteiligung bei den Versammlungen und Aktionen dieses Dorfvereins wünschenswert. Mit den Einnahmen beim Dorffest, das gut besucht werde, müssten die Ausgaben für Heizung, Wasser und sonstige Unterhaltskosten bestritten werden.

Außerdem warb die Ortssprecherin für eine Teilnahme beim „Tag des Dorfes“ am 31. Mai 2015, der alle zwei Jahre in den inzwischen 12 Altmühl-Jura-Gemeinden stattfinden solle. Bisher habe sich noch keine Ortschaft der Großgemeinde Beilngries gemeldet. Die Anwesenden reagierten eher zurückhaltend. Frauenknecht betrachtete den Meinungsbildungsprozess als angestoßen und möchte diesbezüglich vor allem mit den Vereinsvorständen in Verbindung bleiben.

Das Projekt „Historische Hausnamen“ sei inzwischen in der Endphase. Es würden noch Unterschriften der Teilnehmer benötigt, deshalb wurden entsprechende Listen ausgegeben. Außerdem konnten sich diejenigen Anwesenden in ein Formblatt eintragen, deren Straßennamen- und Hausnummernschilder wegen beeinträchtigter oder nicht mehr möglicher Lesbarkeit ersetzt werden müssen. Der Ersatz finde auf Kosten der Stadt statt. Betroffene könnten bei der Ortssprecherin auch noch nachträglich einen Bedarf anmelden, zum Beispiel indem sie einen Zettel mit den entsprechenden Informationen in ihren Briefkasten einwerfen.

Frauenknecht bat auch darum, defekte Straßenlampen bei ihr oder bei der Bauabteilung zu melden, und zwar mit der jeder Lampe zugewiesenen Nummer.  

Kommandant Martin Beckenbauer informierte die Anwesenden über die Notwendigkeit der Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze. Am Donnerstag finde um 18 Uhr eine dritte Vorführung zur Entscheidungsfindung statt, zu der auch wieder Vertreter der anderen Ortsfeuerwehren eingeladen seien. Die Kosten für eine neue Spritze seien vom Stadtrat bereits in den Haushaltsplan für das Jahr 2014 aufgenommen worden. Es sei auch vereinbart, dass die alte Spritze in Kottingwörth für Einsätze bei Hochwasser verbleibe.

Brigitte Frauenknecht stellte fest, dass in Bezug auf die Ortsteilarbeiten keine Beschwerden vorlägen. In diesem Zusammenhang wurde allerdings angeregt, dass „tote“ Bäume am Altmühlufer gegenüber den Müllcontainern entfernt werden sollten. Außerdem wurde das Fehlen eines Platzes zur Ablagerung von Grüngut beklagt, was nicht nur dem Sportverein, sondern auch Privatleuten Probleme bereite. Es wurde auch appelliert, bei den Glascontainern keinen Müll abzulagern, „der dort wirklich nicht hingehört“.

Aus aktuellem Anlass warb Brigitte Frauenknecht um eine zahlreichere Teilnahme am vom Kriegerverein und der Stadt veranstalteten Volkstrauertag. Dieser Gedenktag sei nicht nur in die Vergangenheit gerichtet, sondern ziele auch auf ein friedliches Zusammenleben in unserer Zeit und in der Zukunft. Er gehe somit auch den jüngeren Generationen etwas an, wie wir derzeit angesichts der zahlreichen Krisengebiete leidvoll erfahren und wieder lernen müssten.

Außerdem appellierte sie, möglichst die Altkleidersammlung der Dorfjugend zu unterstützen, für welche diese eine wichtige Einnahmequelle sei. Die Feuerwehr ist noch auf der Suche nach einem geeigneten Christbaum für die Dorfmitte. Spendenwillige Garten- oder Waldbesitzer  sollten sich beim Vorsitzenden melden.