Raupen mit Gesicht
Da kann man schon mal kurz erschrocken zurückzucken, wenn man im Garten plötzlich von einem „kleinen Reptil“ aus einer Fuchsien-Zierpflanze angestarrt wird. So erging es am Donnerstag einer Hobbygärtnerin in Kottingwörth. Der Schreckmoment ist durchaus beabsichtigt, er soll vor Fressfeinden schützen.
Aber es handelt sich bei der Entdeckung um kein Reptil, sondern nur um eine gefräßige, aber immerhin bis zu acht Zentimeter lange Raupe des „Mittleren Weinschwärmers“. Bei Gefahr zieht sie ihren kleinen unauffälligen Kopf in das Bruststück ein. Durch die Verdickung treten an den Seiten zwei bedrohlich wirkende deutliche Augenflecken hervor, die ihre Abschreckfunktion nicht verfehlen. Die Raupen ernähren sich vor allem von Weidenröschen, hin und wieder – wie hier - auch von Fuchsien. Kurz vor der Verpuppung im August sind sie braunschwarz. Bald werden sie sich zu einem gelb-pinken Nachtfalter entwickeln.
Übrigens:
Mimikry ist die Fähigkeit bestimmter Tiere, sich zu schützen, indem sie sich der Gestalt oder Farbe solcher Tiere anpassen, die von ihren Feinden gefürchtet werden bzw. sich auf irgendeine Art gegen Feinde schützen können.