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joomplu:5759Rücksichtslos gegenüber Mensch und Natur

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Das fängt ja „gut“ an! Kaum haben die Ferienwochen begonnen, schon sind die negativen Auswirkungen der gesteigerten Freizeitvergnügungen zu spüren. So bot sich in diesen Tagen– vor dem Wegräumen – am Waldrand der Kottingwörther Sommerleite ein Bild ausgesprochener Rücksichtslosigkeit gegenüber Mensch und Natur.

Die dortige Holzbank oberhalb des Azrberghofs am Rundwanderweg 4 lädt jedermann zum Verweilen ein. Viele Wanderer und Spaziergänger genießen von hier aus den idyllischen Blick ins Tal und auf das Dorf. Für ein Saufgelage allerdings wurde die Ruhebank nicht aufgestellt. Aber wenigstens hätten die Kumpane die gläserne Wodkaflasche, die Plastikflaschen und die Pappbecher wieder mitnehmen können, statt sie einfach liegenzulassen oder in die Natur zu werfen. Ob die achtlos zurückgelassene Mund-Nasen-Schutzmaske ebenfalls den Umweltfrevlern zuzuordnen ist, bleibt fraglich, ist aber eher wahrscheinlich. Die Hinterlassenschaften boten, zusammen mit den unzähligen Zigarettenstummeln und einigen Bierflaschen-Kronenkorken im Bereich vor der Bank, ein Bild der Missachtung und Respektlosigkeit gegenüber der Natur und anderen Menschen, wie man es selten zu Gesicht bekommt. Hauptsache, Spaß gehabt! Hinzu kommt, dass bei den derzeitigen hohen Temperaturen auch die Gefahr besteht, dass durch die Glasflasche ein Waldbrand ausgelöst werden kann.

Wieder einmal: Vermehrter unnötiger Fluglärm

Zudem wurde im Dorf am Wochenende über eine ganz andere Art von Rücksichtslosigkeit geklagt, nämlich durch Lärmbelästigung. Verursacher waren aber nicht Motorräder, wie derzeit immer wieder in den Medien zu erfahren, sondern von Motorflugzeugen, die vom Beilngrieser Flugplatz starten. Schon vor etlichen Jahren hat es diesbezüglich eine Klagewelle gegeben, weil Piloten immer wieder die Vorgabe ignoriert haben, nach dem Start zwischen Leising und Kottingwörth rechtzeitig zur Seite abzubiegen, um nicht direkt das Dorf zu überfliegen. So wollte man die Lärmbelastung für die Kottingwörther so gering wie möglich halten. Aber damals haben sich zweitweise bei weitem nicht alle Motorflieger daran gehalten – und auch heute gibt es offensichtlich immer wieder Verstöße gegen die Vereinbarung, wie besonders am vergangenen Wochenende zu beobachten war. Kriegen die Piloten die Kurve nicht rechtzeitig, vor allem wenn Segelflieger hochgeschleppt werden? Dann bietet sich die Seilwinde als Alternative an. Kennen Gastpiloten die Vereinbarung gar nicht? Dann ist es die Aufgabe der Flugplatzbetreiber, diese regelmäßig darauf hinzuweisen. Oder, wenn die ersten beiden Punkte nicht zutreffen, beruht die Lärmbelästigung einfach nur auf Gedanken- oder sogar Rücksichtslosigkeit? Dann gilt es die schwarzen Schafe ausfindig zu machen und zu bestrafen. Eine Dorfbewohnerin hat bereits Flugplatzleitung und auch Polizei ausführlich informiert. Während der Woche herrschte daraufhin Ruhe, alle sind nun gespannt auf das Wochenende und den Flugbetrieb darüber hinaus.

„Wenn die Freizeitpiloten schon meinen, einem Hobby nachgehen zu müssen, mit dem sie Unbeteiligte massiv mit Lärm belästigen und mit dem sie noch dazu auf völlig unnötige Weise die Umwelt zusätzlich mit Abgasen verschmutzen, dann kann man wohl erwarten, dass sie sich an die Regeln halten“, meinte eine empörte Betroffene. Gerade in Zeiten der Corona-Krise, wenn viele ihren Urlaub zu Hause verbringen und Ruhe suchen, stelle dieses Verhalten eine ausgesprochene Rücksichtslosigkeit dar.