© www.kottingwoerth.de

joomplu:5480Viele Themen, wichtige Beschlüsse und ein informativer Vortrag

Am 19. Sept. ist wieder ein Weinfest, die Häckselaktion am 4. April. Die Gartenzeitschrift wird abbestellt.

Für den Ausflug zusammen mit der FW (am 3. Okt.) möglichst bald anmelden!

Fotos

Steffen Freytag, der neue Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Kottingwörth (OGV), präsentierte den zahlreich erschienenen Mitgliedern bei seiner ersten Jahresversammlung eine inhaltsreiche Tagesordnung inclusive Fachvortrag von Annemarie Drüschler aus Nürnberg. Sie ist seit vielen Jahren aktiv in der Gartenbauberatung tätig.

 

Zu Beginn der Versammlung wurde der beiden verstorbenen Mitglieder Ludwig Richter und Helga Zehentmeier gedacht. Anschließend fand die traditionelle Ehrung der Geburtstagskinder statt. Heuer waren es neun OGV-Mitglieder, die im vergangenen Jahr runde Jubiläen ab 70 feierten. Bevor dann die üblichen Tagesordnungspunkte abgearbeitet wurden, bekamen die Anwesenden durch den ausführlichen Vortrag über das „Gärtnern in Zeiten des Klimawandels“ viele Informationen und praktische Anregungen.

Vortrag „Gärtnern in Zeiten des Klimawandels“

Frau Drüschler ging bei ihrer Powerpoint-Präsentation zunächst auf den von den Menschen mitverursachten Klimawandel selbst ein und schilderte seine immer deutlicher werdenden Auswirkungen auf Natur und Umwelt. So würden beispielsweise viele Pflanzen früher blühen, aber dann von Spätfrösten gefährdet. Auch Wachstumsfaktoren wie Licht, Wärme, Bodenarten, Nährstoffe, Mikroorganismen etc. zog sie in ihre Betrachtungen mit ein. Sie zeigte Wege auf, wie man den vermehrt auftretenden Trockenperioden mit einem klugen Wassermanagement, mit Mischkulturen oder auch Mulchen begegnen könne. Zudem sei das vermehrte Zurückgreifen auf wärmeliebende, trockenheitstolerante Pflanzen eine gute Möglichkeit. Auch für neu auftretende schädliche Insekten oder Pilze schlug sie Gegenmittel vor. Dabei musste sie auch eingestehen, dass die Bekämpfung teilweise sehr schwierig sei, beispielsweise beim Buchsbaumzünsler, der sich seit dem letzten Jahr stark ausgebreitet habe. Natürlich kam die Referentin  auch auf das Problem Rasen zu sprechen, der jetzt einen noch höheren Arbeitsaufwand erfordere. Diese äußerst pflegeintensive „Monokultur“ benötige viel Dünger und natürlich viel Wasser. Anzuraten sei ein Nachsäen noch im Herbst, gießen sollte man grundsätzlich möglichst in den frühen Morgenstunden statt am Abend – auch im übrigen Garten. Viel Sympathie hatte sie für die Idee, die monotone Rasenfläche in eine blühende Wiese mit einheimischen Blumen und Kräutern umzuwandeln. Davon würden nicht zuletzt die gefährdeten Insektenpopulationen profitieren. Die Referentin warb grundsätzlich immer wieder für ein ökologisches Gärtnern. Für den Gemüsegarten schlug sie die Verwendung von samenfesten und auch altbewährten Sorten vor. Ganz wichtig seien Mischkulturen und die Beachtung von Fruchtfolgen. Auch eine Gründüngung sei sehr hilfreich. Frau Drüschler schloss ihren informativen Vortrag mit der Empfehlung. „Beobachten, Mut zum Experimentieren - und nicht aufgeben!“

Tätigkeitsbericht des 1. Vorsitzenden

Im folgenden Tätigkeitsbericht ging der Vorsitzende zunächst auf die „Lage des Vereins“ ein. Seiner Meinung nach gebe es zu viele „Fördermitglieder“, aber zu wenige wirklich Aktive. Viele lobende Worte fand er für seine Vorstandsmitglieder, insbesondere Tanja Lederer und Stefanie Koller. Freytag warb für das Engagement im Verein mit den Worten: „Hier kann der Umweltschutz anfangen – vor Ort. Hier mitmachen ist gelebter Umweltschutz. Demonstrieren kann jeder.“ Ein Beispiel sei die jährliche „Aktion Saubere Landschaft“. Ein weiterer Beitrag sei das Anlegen einer Bienenwiese gegenüber der Mühlleiten-Siedlung gewesen, wobei zugleich das Insektenhotel aufgefrischt worden sei. Zahlreiche Fotos veranschaulichten die erfolgreiche Aktion, ebenso das Einbringen von rund 500 Steckzwiebeln von Frühjahrsblühern, dessen Erfolg in den nächsten Monaten vor allem vor dem Treffer Stadel und vor der Brückenkapelle zu sehen sein wird. Bei diesen Aktionen – wie auch beim Palmbaumbinden -  seien immer viele Kinder mit eingebunden gewesen. Dagegen habe sich bei der Häckselaktion wieder einmal ein „extrem hoher Altersdurchschnitt“ bei den wenigen Helfern gezeigt. Die Aktion werde zwar sehr gut angenommen, aber so gehe es nicht weiter. Abschließend ging er noch auf den wieder stattgefundenen Vertikutierer-Verleih ein.

Kassenbericht

Der Kassenbericht von Daniela Rieder wies ein leichtes Minus im Vergleich zum Vorjahr auf. Die Kassenprüfer Horst Koller und Veronika Beckenbauer bestätigten eine einwandfreie Kassenführung, sodass die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.

Beschlüsse und Planungen

Beim nächsten Tagesordnungspunkt standen der Vereinsbeitrag und der Bezug der Verbandszeitschrift im Mittelpunkt. Freytag verdeutlichte, dass durch die erhebliche Verteuerung des Zeitschriftenbezugs die Verbandsabgabe die Summe der Mitgliedsbeiträge nahezu auffresse. Ein Austritt aus dem Verband komme für ihn nicht in Frage, da mit der Mitgliedschaft eine Haftpflichtversicherung verbunden sei, die vor allem in Hinblick auf die vielen Aktionen mit Kindern unverzichtbar sei. Alternativen seien nun, den Beitrag zu erhöhen oder den Bezug der Zeitschrift zu kündigen. Nach einer intensiven Diskussion ergab eine Abstimmung ein eindeutiges Ergebnis für die Kündigung des Zeitschriftenbezugs.

Anschließend stand die Häckselaktion wegen der geringen Helferzahl auf der Agenda. Nachdem sich jedoch spontan fünf Anwesende schon jetzt zur Mithilfe verpflichteten, findet dies erneut am 4. April statt. Verbunden mit dem Termin ist der Appell, dass sich vor allem noch diejenigen angesprochen fühlen sollten, die Jahr für Jahr große Mengen anliefern und günstig und bequem loswerden. Daneben sollen im neuen Jahr die „Aktion Saubere Landschaft“ und das Palmbaumbinden sowie die Steckzwiebelaktion und die Erneuerung der Blumenwiese wieder angepackt werden. Beim Maibaumaufstellen möchte sich der OGV besonders beim Kränzebinden mitengagieren. Ins Auge gefasst wird eine zusätzliche Aktion mit Kindern, nämlich das Anlegen eines kleinen Kartoffelfeldes und dann damit verbunden eventuell ein Kartoffelfeuer im Herbst. Heuer soll auch wieder ein Weinfest stattfinden, und zwar am 19. September. Hier kam der Vorschlag, dieses künftig in Abwechslung mit dem herbstlichen Drescherfest anzubieten. Der Vorsitzende gab auch bekannt, dass man sich dem Feuerwehr-Ausflug zum Schliersee am 3. Oktober angeschlossen habe. Das Interesse sei so groß, dass bereits ein Bus voll sei und man einen zweiten organisiert habe. Interessenten am Ausflug könnten sich demnach wieder anmelden, was anhand einer umlaufenden Liste noch am gleichen Abend begann.

Wünsche und Anträge

Zum Schluss kamen noch Wünsche und Anträge zur Sprache. So wurden Pflegemaßnahmen im sogenannten Schulgarten am Bergl ins Auge gefasst und die Wiederbelebung eines Pflanzenbasars sowie ein Büchertisch am Dorffest-Sonntag angeregt. Für einen Besuch der Landesgartenschau in Ingolstadt sollen eventuell Fahrgemeinschaften organisiert werden, um die günstigeren Gruppenpreise nutzen zu können. Angemahnt wurde auch die Bekämpfung des Giersch am Containerplatz. Hierzu soll ein Antrag an die Stadt für eine ausreichende Fuhre Rindenmulch gestellt werden. Nach Beendigung der ungewohnt langen Jahresversammlung konnte jedermann einen Frühlingsboten in Form farbenintensiver Primeln mit nach Hause nehmen.