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joomplu:5393Sinnvoll investiertes Vereinsvermögen

Aushang und Fotos 

Neues Feuerwehrauto

Am Samstagabend fand der Auftakt zur Jahresversammlung der Kottingwörther Feuerwehr erstmals im Feuerwehrhaus statt, und zwar mit der Besichtigung des neuen Feuerwehrautos, das hier seit dem 24. Oktober bereitsteht. Die Resonanz auf das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) auf der Basis eines Opels Movano war durchwegs äußerst positiv, nicht zuletzt bei den Aktiven. Voll einsatzbreit ist es noch nicht, aber die noch fehlende Ausrüstung, zum Beispiel ein Notstromaggregat, soll demnächst eintreffen.

 

„Wir haben unser Vereinsvermögen zu einem guten Teil geopfert“, meinte Josef Waltl, der Vorsitzende der Kottingwörther Wehr. Die zu erwartende Gesamtsumme von rund 75 000 Euro wird mit einem zugesagten Zuschuss vom Freistaat Bayern von 23 000 Euro bewältigt. Den Rest teilen sich Stadt und Verein, wobei abgesprochen wurde, dass die Belastung für Letzteren 30 000 Euro nicht übersteigen soll. Diese Großinvestition des Vereins wurde auch schon von höherer Stelle gewürdigt: So sprach Kreisbrandrat Martin Lackner der Kottingwörther Wehr für diesen finanziellen Kraftakt ausdrücklich seine Anerkennung aus, wie Kommandant Martin Beckenbauer ergänzte.

Josef Waltl blickte kurz auf die aufwendigen Ausschreibungsbedingungen und auf die Verhandlungen mit den Behörden zurück. Beim Auswahlverfahren unter dem Motto „Lieber eine bessere Ausrüstung als ein teures Auto“ sei unter anderem die Feuerwehr Hüttenhausen sehr hilfreich gewesen. Er bedankte sich ausdrücklich bei der Stadt, aber insbesondere auch bei den früheren Funktionären und bei den Vereinsmitgliedern, die in den letzten Jahrzehnten mit ihrem Einsatz die finanzielle Basis für das Feuerwehrauto geschaffen und in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im März 2017 den Weg für den Kauf freigegeben hätten. Auch den beiden Kottingwörther Mitgliedern im Stadtrat, Brigitte Frauenknecht und Johannes Regnath, galt sein Dank für ihre maßgebliche Unterstützung. Ortssprecherin Brigitte Frauenknecht sprach von einem „freudigen Tag für die Feuerwehr“ und sah eine zusätzliche Motivation für die Aktiven, aber auch für den Nachwuchs, sich weiterhin tatkräftig für das Wohl der Mitmenschen zu engagieren.  

Damit der Zuschuss des Freistaates auch wirklich überwiesen wird, muss das TSF laut Kommandant Beckenbauer mitsamt der vollständigen Ausrüstung noch von einem zuständigen Fachmann abgenommen und dann bei der Leitstelle in Ingolstadt angemeldet werden. Die offizielle Indienststellung soll mit dem Kreisbrandmeister und Offiziellen der Stadt erfolgen. Derzeit seien die Aktiven eifrig dabei, die spezielle Fahrerlaubnis mit dem TSF, zum Beispiel bei Einweisungsfahrten, zu erwerben. Im Moment gebe es bereits acht Fahrberechtigte. Die Prüfungen fänden wohl an den nächsten Samstagen immer mit mindestens vier Kandidaten statt. Dabei müssten auch die jeweiligen Ausbilder mit vor Ort sein. Vorrangig sollten zunächst Maschinisten und Gruppenführer die Fahrerlaubnis erwerben. Vorsitzender Waltl gab später bei seiner Terminvorausschau noch bekannt, dass im nächsten Jahr ein Einweihungsfest geplant sei. Der genaue Termin im April oder Mai müsse noch festgelegt werden.

Jahresrückblick des 1. Vorsitzenden

Bei seinem Jahresrückblick ging der Vorsitzende auf zahlreiche Aktivitäten ein, die das breite Spektrum der gesellschaftlichen Präsenz des Vereins verdeutlichen: Teilnahme am Volkstrauertag, Christbaumaufstellen, Beteiligung an der Stodlweihnacht, vorweihnachtliche Glühweinparty am Feuerwehrhaus, Christbaumversteigerung, Mitorganisation des Balls der Vereine, Schafkopfrennen, Durchführung der „Aktion Saubere Landschaft“, Mai-Radltour, Vereinsessen mit Ehrungen, Teilnahme am 150-jährigen Jubiläum der Beilngrieser und Kipfenberger Wehren sowie am Florianstag in Biberbach und am Beilngrieser Volksfestumzug. Das „Highlight des Jahres“, die Abholung des TSF am 24. Oktober aus Rendsburg nördlich von Hamburg, bildete den Schlusspunkt. Die positive Entwicklung des Vereins unterstreicht auch der Zuwachs um 14 Mitglieder auf nunmehr 169. Etliche der genannten - zum Teil schon traditionellen -  Aktivitäten stehen auch wieder im neuen Jahr an. So wird am 30. November wieder ein Christbaum in der Dorfmitte aufgestellt, am 8. Dezember will man die Stodlweihnacht aktiv mitgestalten und am 14. Dezember zusammen mit dem Kriegerverein zur Christbaumversteigerung einladen. Zudem ist eine erneute Beteiligung am Volksfestumzug geplant.

Kassenbericht und Entlastung

Trotz der immensen finanziellen Belastung durch den Neukauf des TSF zeigte der Kassenbericht von Andrea Mehringer immer noch eine solide Basis auf. Die Kassenprüfer Günter Eibner und Johannes Regnath bescheinigten ihr eine einwandfreie Kassenführung, sodass die Vorstandschaft ohne Gegenstimmen entlastet wurde.

Bericht des Kommandanten – mit dringlichem Appell an die Aktiven

Kommandant Martin Beckenbauer zeigte sich bei seinem Tätigkeitsbericht einerseits mit dem Übungsfleiß der Aktiven für die letzte erfolgreiche Leistungsprüfung Ende Juni recht zufrieden, brachte aber auch mit deutlichen Worten in einem dringlichen Aufruf zusätzliche Wünsche, ja Forderungen vor. So sieht er es als absolute Notwendigkeit an, dass sich jemand von den 37 männlichen und neun weiblichen Aktiven über 18 Jahre bereiterklärt, neben Patrick Muschaweck, der beruflich sehr eingespannt sei, für die Jugendfeuerwehr als zweiter Jugendwart tätig zu werden. Auch Viktoria Schmidt wäre für eine zweite Kraft zur Betreuung der Kinderfeuerwehr sehr dankbar. Außerdem erwartet der Kommandant, dass die Gruppenführer selbständig Übungen ansetzen, wozu sie berechtigt und berufen seien. Es könne nicht alles nur von ihm abhängen.

Nachdem er auf die Unfallverhütungsvorschriften eingegangen war, ließ er die Tätigkeiten und Einsätze im letzten Jahr Revue passieren. Neben Verkehrssicherungen bei einzelnen Veranstaltungen, der Entfernung einer Ölspur, Besprechungen und Ausbildungsterminen für den FW-Führerschein und die 17 Übungen für das Leistungsabzeichen war die Kottingwörther Wehr vor allem bei einem Einsatz zur Beseitigung von Sturmschäden auf der Straße Richtung Amtmannsdorf gefordert. Hier machte Beckenbauer mit seinen Ausführungen deutlich, dass ein Einsatz für die Helfer – wie sich gezeigt habe - auch lebensgefährlich werden könne. Mit der Beilngrieser Wehr habe man einen Einsatzplan für eine Ölsperre auf der Altmühl aufgestellt und geübt. Im Juli habe man vorsorglich Güllefässer mit Altmühlwasser für die Bekämpfung der Waldbrandgefahr gefüllt, im September bei der Bergung einer Leiche im Steinbruch geholfen. Außerdem gab Beckenbauer bekannt, dass im Frühjahr noch einmal modulare Truppmann-Ausbildungen für Übergetretene aus der Jugendfeuerwehr angeboten werden, außerdem drei Motorsägen-Kurse. Ferner habe er vier Bedarfsmeldungen für TSF-Maschinistenlehrgänge getätigt. Vormerken sollte sich jedermann schon mal einen wichtigen Termin im kommenden Jahr: Am 7. März findet in Kottingwörth die FW-Inspektion mit einer anschließenden Inspektionsprüfung in Beilngries statt.

Jugend- und Kinderfeuerwehr

Die Jugendfeuerwehr habe unter anderem an einer Gemeinschaftsübung in Grampersdorf und an einem Wissenstest in Beilngries teilgenommen. Viktoria Schmidt informierte über acht Treffen der Kinderfeuerwehr, die derzeit aus 10 Mitgliedern bestehe. Dabei hätten die spielerische Brandschutzerziehung, das Absetzen von Notrufen sowie die Gerätekunde und das Üben von Knoten im Mittelpunkt gestanden.

Vorschlag zu einem Vereinsausflug

Vereinschef Waltl informierte die Anwesenden noch über einen Vorschlag für einen eintägigen Vereinsausflug am 3. Oktober 2020 zum Schliersee mit Besuch der Schliersbergalm samt dazugehörigem Freizeitpark. Dazu wurden auch bereits Infoblätter verteilt. Die Durchführung hänge von der Zahl der Interessenten ab, die sich bis spätestens Ende Februar bei ihm melden müssen. Zusammen mit Kommandant Beckenbauer bedankte sich Waltl zum Abschluss noch einmal bei der Stadt, bei der Beilngrieser Wehr und bei allen, die sie in irgendeiner Form unterstützt haben, und stellte fest: „Wir sind ein gutes Team!“