„Dorfprominenz“ auf den Spitzenplätzen
Wenn Vicky Schmidt aus Kottingwörth mit der Hand winkt, dann grüßt sie derzeit als amtierende Volksfestkönigin die Gäste einer Veranstaltung oder eines Festes – oft mit einem Zepter. Am Freitagabend, beim Watt-Turnier zum Auftakt des Kottingwörther Dorffestes, hat sie im Treffer-Stodl auch immer wieder gewunken, aber das waren keine Grüße, sondern sie hat die Gegner beim Kartenspiel „ausg´schafft“, wie man bei diesem Kartenspiel sagt. Und das äußerst erfolgreich.
Die sogenannten drei Kritischen waren an diesem Abend wieder einmal ihre Freunde, aber ohne eine gewisse Raffinesse beim Watten, das vom Tarnen und Täuschen lebt, gewinnt bei einem Turnier niemand. Schon vor zwei Jahren hatte die Leiterin der Kinderfeuerwehr alle hinter sich lassen können. Welche Rolle damals und am Freitag beim Sieg mit 184 Punkten ihr Freund und Partner Maximilian Rupp aus Beilngries gespielt hat, müsste eigens recherchiert werden.
Weil Erwin Eibner und Matthias Schneider, der Vorsitzende des FSV und dessen Spielleiter, mit 180 Punkten knapp dahinter den zweiten Platz erobert haben, könnte man mit einem Augenzwinkern durchaus vom Sieg der teilnehmenden Dorfprominenz sprechen. Die beiden Siegerteams wählten jeweils eine Prämie im Wert von 150 Euro, einmal in Form von Geldscheinen und einmal in Form eines Gutscheins von der Firma Rohmann, die den VfTK jedes Jahr großzügig unterstützt. So blieben die beiden geräucherten großen Sauhammer für die Drittplatzierten übrig, für Markus Meier und Josef Götz aus Vogelthal.
Insgesamt konnte Gerhard Paulus, der Vorsitzende des Vereins für Tradition und Kultur in Kottingwörth (VfTK), 30 Preise an die 60 Teilnehmer an den 15 Spieltischen verteilen. Er freute sich, auch acht Frauen begrüßen zu dürfen. Sein Dank galt den Spendern der attraktiven Preise, den vier Schiedsrichtern mit Spielleiter Johannes Regnath, dem Auswerteteam Holger Mehringer und Christian Paulus sowie dem Ausschankteam und den drei Frauen in der Verkaufsbude. Die angebotenen Würstl vom Grill und der aufgeschnittene Käse kamen sehr gut an, wie der Komplettausverkauf beweist. Gerhard Paulus zeigte sich denn auch mit dem Dorffest-Auftakt sehr zufrieden. Allerdings war es an diesem und an den anderen Dorffesttagen angeraten, nicht zu tief ins Glas zu schauen, denn im Dorfzentrum ist seit Wochen die Straßenbeleuchtung ausgefallen. Und in der ungewohnten Dunkelheit kann sich so manches Hindernis oder auch ein Stolperstein verbergen.