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Kinderfeuerwehr „Highlight des Jahres“ - Feuerwehrauto erst 2019

Die Freiwillige Feuerwehr Kottingwörth blickte bei ihrer Jahreshauptversammlung am Samstagabend wieder auf ereignisreiche Monate zurück. Zwar steht das für 2018 erwartete neue Feuerwehrauto noch nicht im Feuerwehrhaus für Einsätze bereit. Der 1. Vorsitzende Josef Waltl und Kommandant Martin Beckenbauer waren sich jedoch sicher, dass dies spätestens im September 2019, vielleicht auch schon im Mai/Juni, der Fall sein werde.

Nach Waltl sei die Auslieferung vom Montagebeginn abhängig, obwohl das Feuerwehrauto bereits bestellt sei. Das Fahrgestell (Opel Movano) liefere die Firma Stender in Dietfurt. Der spezielle Feuerwehraufbau werde von der Firma Ziegler in Rendsburg aber nicht nach und nach für einzelne Feuerwehrautos gefertigt, sondern man müsse eine Charge von etwa 10 Fahrzeugen abwarten. Dann gehe es aber schnell. Sehr arbeitsintensiv sei nicht zuletzt die detaillierte Gerätezusammenstellung der nötigen Zusatzausstattung gewesen. Kommandant Martin Beckenbauer habe dafür sehr viele Arbeitsstunden investiert, wofür ihm großer Dank gebühre. Mit konkreten Planungen für die festliche Übergabe können man dann beginnen, wenn der Termin dafür feststehe. Auf Nachfrage erläuterte Waltl noch einmal das Finanzierungsprinzip: Nach Abzug der Zuschusssumme vom Freistaat Bayern (23000 Euro) werden die Stadt und der Verein von der Restsumme jeweils 50% übernehmen. Die Bestellsumme liege voll im Rahmen der kalkulierten Kosten, sogar eher etwas darunter. Abschließend hob Waltl die diesbezügliche gute Zusammenarbeit mit der Stadt hervor.

Bei seinem weiteren Jahresrückblick bezeichnete Waltl die Gründung einer Kinderfeuerwehr unter der Leitung von Viktoria Schmidt als „Highlight des Jahres“. Stolz erinnerte er an den offiziellen Gründungsakt am 5. Mai 2018 mit einigen Ehrengästen und lobte das Engagement von Viktoria Schmidt und Matthias Schneider, der sie tatkräftig unterstützt.

Weitere Aktivitäten waren unter anderem das Aufstellen eines Christbaums in der Dorfmitte, die Beteiligung an der Stodl-Weihnacht, die Christbaumversteigerung, die Beteiligung am Ball der Vereine, das alljährliche Schafkopfrennen, die Teilnahme am Florianstag in Arnbuch, die Mai-Radltour nach Deising, das Vereinsessen sowie die Teilnahme mit Fahnenabordnungen an kirchlichen Veranstaltungen (Fronleichnamsprozession und Volkstrauertag). Auch die Blutspendeaktion mit 20 Teilnehmern der Dorffeuerwehr hob Waltl vor den 32 Versammlungsbesuchern des 161 Mitglieder starken Vereins als sehr positiv hervor. Die in der letzten Versammlung beschlossene Satzungsänderung hinsichtlich der neu hinzugekommenen Kinder- und Jugendfeuerwehr sei beim Registergericht eingetragen worden.

Bericht des Kommandanten

Anschließend blickte Kommandant Martin Beckenbauer auf die letzten Monate zurück. Nach der Belehrung über die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) ging er zunächst auf die 13 Einsätze der insgesamt 58 Aktiven (ohne die Kinder-FW) ein. Neunmal sei technische Hilfeleistung angesagt gewesen, unter anderem bei Verkehrsunfällen. Dazu zähle auch der probeweise Auf- und Abbau der neuen Hochwasserstege. Drei Übungen seien speziell im Hinblick auf einen möglichen Brand in der Kirche angesetzt worden. Das große Gebäude an sich und die Wehrmauern um den gesamten Friedhof  würden ein spezielles, mit anderen Feuerwehren abgestimmtes Vorgehen bei der Brandbekämpfung erfordern. Darauf wolle man vorbereitet sein. Beim Großbrand auf dem Gelände der Firma Bachhuber in Beilngries seien im Mai 12 Aktive im Zuge von Verkehrslenkungsmaßnahmen eingesetzt gewesen. Im September sei ein Fehlalarm infolge einer kontrollierten Astholzverbrennung ausgelöst worden. Bereits im Februar habe eine Erste-Hilfe-Übung zum Thema „Verbrennungen“ stattgefunden. Im September seien die Handyalarmlisten aktualisiert worden. Erneut warb der Kommandant dafür, dass sich Aktive, vor allem mit Arbeitsplatz in Beilngries  auch bei der dortigen Wehr engagieren. Neben Hinweisen auf offene Lehrgänge und das E-Learning für den Digitalfunk erinnerte er daran, dass für die Fahrerlaubnis für das neue Feuerwehrauto nach wie vor ein Bedarf von 10 Aktiven mit speziellen Führerschein-Erweiterungen bestehe.

Beckenbauer ging zudem auf den vor kurzem in einer Stadtratssitzung vorgestellten Feuerwehrbedarfsplan ein, in dem auch die Kottingwörther Wehr beurteilt worden sei. „Wir stehen grundsätzlich ganz gut da und erfüllen alle Anforderungen“, bilanzierte der 1. Kommandant, „aber wir müssen auch dafür Sorge tragen, dass das so bleibt.“ In diesem Zusammenhang regte er dringlich an, dass zur Zukunftssicherung noch zusätzliche Aktive konkrete Verantwortung übernehmen, gerade auch für die Jugend- und Kinderfeuerwehr. Hier seien jeweils offiziell benannte Stellvertreter der Leiter vonnöten.

Da Viktoria Schmidt, die Leiterin der Kinder-FW, derzeit als Volksfestkönigin Beilngries in der Partnerstadt Garda bei der Eröffnung des Weihnachtsmarkts vertritt, übernahm Beckenbauer den betreffenden Bericht. Seit der Gründung am 5. Mai seien inzwischen 13 Kinder aktiv. Sie hätten sich zu fünf Übungen mit Themen wie Brandschutzerziehung, Gerätekunde, Knoten, Absetzung eines Notrufs usw. getroffen. Nach dem Ausflug nach Beilngries mit Nutzung des Feuerwehrboots seien weitere gemeinsame Aktionen mit der Beilngrieser Kinder-FW geplant. Auch ein Zeltlager sei für 2019 angedacht. Dank gebühre der Willibald Schmidt-Stiftung, die mehrere Anschaffungen der Kinder-FW unterstützt habe, zum Beispiel T-Shirts und durchaus kostenintensive spezielle FW-Lernspiele.

Zweiter Kommandant Patrick Muschaweck konnt als Leiter der Jugend-Feuerwehr ebenfalls auf diverse Aktivitäten verweisen. Er betreut sechs weibliche und sechs männliche Jugendliche. Neben dem Hydrantenspülen waren unter anderem Kuppelübungen angesagt. Die Großübung mit den anderen Jugendfeuerwehren der Gemeinde in der Nähe des alten Fußballplatzes sei ein großer Erfolg gewesen. Laut Muschaweck soll nun jedes Jahr so eine Übung in einem anderen Gemeindeort stattfinden. Bei einem Wissenstest in Beilngries habe man erfolgreich abgeschnitten. Inzwischen stünden auch die Jugendschutzanzüge zur Verfügung.

Kassenbericht, Entlastung und Beitragserhöhung

Kassenführerin Andrea Mehringer informierte anschließend über die wichtigsten Einnahmen und Ausgaben der Feuerwehr. Die Kassenprüfer Günter Eibner und Johannes Regnath bescheinigten eine einwandfreie Buchführung, sodass die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde. Nach kurzer Aussprache wurde von der Versammlung einstimmig eine Beitragserhöhung von sieben auf zehn Euro beschlossen. Die Anregung, Familienbeiträge anzubieten, um noch mehr Mitglieder zu gewinnen, stieß bei der Vorstandschaft auf wenig Gegenliebe und wurde nicht in die Beschlussfassung mit aufgenommen.

Verschiedenes/Wünsche und Anträge

Unter dem Punkt „Verschiedenes“ erläuterte Waltl zunächst die Anforderungen für die Mitgliederverwaltung durch die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Er informierte dabei, dass diesbezüglich insbesondere der Aufnahmeantrag abgeändert werden müsse. Die einst angedachte Vereinsunfallversicherung sei nicht nötig, da die Aktiven ja versichert seien. Das gelte jetzt auch für die Mitglieder der Kinder- und Jugend-Feuerwehr.

Der Vorsitzende fragte auch nach, ob der Wunsch nach einem Vereinsausflug, zum Beispiel an den Tegernsee unterhalb des Wallbergs, bestehe. Nach einigem Hin und Her bot der Vereinschef an, ein Angebot für einen Ausflug einzuholen und dann auf die Resonanz zu reagieren. Eine echte Diskussion löste kurz vor Schluss noch der Vorschlag aus, ob nicht für die Fahnenabordnungen Wintermäntel angeschafft werden sollten. Die Kritiker bezweifelten einerseits die Notwendigkeit und scheuten andererseits die hohen Kosten. Man kam schließlich überein, die Schlussrechnung für das neue Feuerwehrauto abzuwarten und den Punkt in die Tagesordnung der nächsten Jahresversammlung mit aufzunehmen. Die Anregung eines Vereinsmitglieds, sich am nächsten Volksfestzug zu beteiligen, fand dagegen ein positives Echo.

Abschließend wies Waltl noch auf die anstehenden Termine hin: Am 1. Dezember wird wieder ab 12.30 Uhr der Christbaum in der Dorfmitte aufgestellt. Man wäre sehr dankbar, wenn sich jemand bei der Vorstandschaft melden und wieder einen geeigneten Nadelbaum zur Verfügung stellen würde. Am 2. Dezember findet dann die Stodl-Weihnacht statt. Mit zur Weihnachtszeit gehören noch die alljährliche Glühweinparty am 23. Dezember am und im Feuerwehrhaus sowie die Christbaumversteigerung zusammen mit dem Kriegerverein am 5. Januar 2019.