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Gelungenes Dorffest

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Unmittelbar nach der letzten Theatervorstellung am Sonntagabend wurde Gerhard Paulus, Vorsitzender den Vereins für Tradition und Kultur in Kottingwörth (VfTK) und kurz vorher selbst noch auf der Bühne gestanden, gefragt, ob er froh sei, dass wieder einmal alles vorbei ist. Da antwortete er: „Für mich ist das Dorffest noch nicht vorbei. Jetzt muss noch abgebaut und aufgeräumt werden.“

Wie in den Jahren zuvor hat er vor und nach dem sechstägigen Fest rund um den vereinseigenen Treffer Stadl wieder eigens Urlaub genommen, um an der Spitze von alles in allem  mindestens 50 Helferinnen und Helfern das gewaltige Arbeitspensum zu bewältigen. So waren auch am Montagabend wieder über ein Dutzend Freiwillige am Verkaufsbudenabbau sowie an den Aufräum- und Putzarbeiten beteiligt. Traditionsgemäß wurden sie am Ende mit einer Brotzeit belohnt, sozusagen der offizielle Schlusspunkt des Kottingwörther Dorffestes, dass sich jeweils im Juli über zwei Wochenenden erstreckt.

 

Heuer wurde zusätzlich der 20. Geburtstag des VfTK gefeiert, trotzdem stellten wieder die Theaterabende den eigentlichen Höhepunkt dar. Mit den Besucherzahlen zeigte sich Gerhard Paulus zufrieden. Nur zur Theaterpremiere am vergangenen Freitag gab es etwas lange Gesichter: Der Stadel war nur zu etwa zwei Dritteln gefüllt. Andererseits konnte man sich den eher schwachen Besuch durchaus erklären, denn am Samstag und Sonntag war Regenwetter angesagt, während der schöne Freitagabend noch einmal in den Biergarten oder auf die Terrasse einlud. So hat denn so mancher seinen Theaterbesuch auf die regnerischen Tage verschoben. Und bei den letzten beiden Vorstellungen war der Stadl dann auch voll.

Das Stück „Nochmal Schwein gehabt“ oder „Tante Rosas Geburtstag“  kam bei den Zuschauern sehr gut an. Alle Laienschauspieler gaben wieder einmal ihr Bestes und wurden wiederholt spontan mit Applaus und einem langen Schlussbeifall belohnt. Die neue Regisseurin Marin Rupp hat ihr Debüt mit Bravour bestanden. Bei so talentierten Darstellern wie Nikolaus Rieger, Erwin, Günter und Sarah Eibner sowie Gerhard Paulus und Nadine Neger konnte ja auch kaum was schiefgehen. Überaus bemerkenswert war zudem der erstmalige Auftritt von Carmen Rolka auf der Stodlbühne. Als Tante Rosa konnte sie voll überzeugen und sich auf Anhieb in die Herzen der Zuschauer spielen.

Bereits zum Urgestein gehört Marianne Mayer, die heuer zum 30. Mal auf der Kottingwörther Bühne stand, wie Regisseurin Marina Rupp hervorhob. Dort verkörpert sie meist überaus temperamentvolle, resolute Weibspersonen, am meisten gefürchtet von ihren bemitleidenswerten Ehemännern. Sie war und ist nicht nur als Schauspielerin aktiv und beliebt, sondern gehört schon immer zum Organisationsteam des gesamten Dorffestes und ist Anlaufpunkt bei jeglichen Fragen und Problemen. Eigentlich ist das Dorffest ohne „die Marianne“ gar nicht vorstellbar. Mit einem Wort: hinter und vor den Kulissen unverzichtbar!

Aufmerksame Zuschauer konnten außerdem die neue moderne Lichttechnik zur Bühnenbeleuchtung bestaunen, die in den Monaten zuvor Klaus Mayer, zweiter Vorsitzender des VfTK und verantwortlich für die Technik, installiert hat. Wovon das Publikum jedoch auf gar keinen Fall etwas mitbekommen konnte, waren die von ihm montierten kleinen Kameras und Flachbildschirme an jedem Bühnenzugang, sodass die Schauspieler hinter der Bühne auch optisch immer live dabei waren und keinen Einsatz verpassen konnten. Für das Bühnenbild zeichnete wieder Johanna Karch aus Leising verantwortlich. Lena Rieger als Souffleuse und Anna Kipke als Visagistin komplettierten das Kottingwörther Theater-Team.

Die neue Regisseurin Marina Rupp lud alle schon mal für nächstes Jahr in den „Komödienstadl“ ein. Mit ihrem Engagement, das Günter Eibner, der Sprecher der Schauspieler, lobend und dankend hervorhob, geht die Kottingwörther Theatertradition in eine neue Ära.