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Am Freitag, 20. Juli, Premiere des Dreiakters

"Nochmal Schwein gehabt" / Wiederholungen am Samstag und Sonntag

Einige Fotos von der Premiere

 

Marina Rupp führt erstmals Regie - in einem Interview spricht sie über ihre Beweggründe

Skandal um Rosa: Dreimal Theater im Kottingwörther Komödienstadel

Endlich ist es so weit: Im Rahmen des Dorffestes findet am Freitag im Kottingwörther Komödienstadel ab 19.00 Uhr die Premiere des diesjährigen Theaterstücks „Nochmal Schwein gehabt“ oder „Rosas Geburtstag“ statt. Neben dem neuen Stück, gibt es eine weitere wichtige Neuerung: Regie führt nämlich erstmals Marina Rupp. Sie folgt damit auf Helmut Hauber, der nach zehnjähriger sehr erfolgreicher Leitung der Kottingwörther Theatergruppe  dieses anspruchsvolle Amt in jüngere Hände weitergegeben hat. Marina Rupp stand bereits mehrfach als Schauspielerin auf der Kottingwörther Stodl-Bühne und kann gewiss von diesen Erfahrungen profitieren. Nun gilt es, zudem ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen (siehe Interview). Die VfTK-Vorstandschaft und die Theatergruppe sind ihr sehr dankbar, dass sie sich dazu bereit erklärt hat, sich dieser zeitaufwendigen Herausforderung zu stellen.  

Der abendfüllende Dreiakter spielt auf einem Bauernhof.

Im Mittelpunkt steht der Bauer selbst. Oder doch eher seine einzige Sau, die Rosa, die er allerdings beim Kartenspiel an seine Feuerwehrkumpane verzockt hat? Das Problem ist nur, dass ihm das Prachtstück gar nicht gehört hat, sondern der reichen Tante Rosa in der Toskana. Diese hat wahrlich einen Narren an ihrem „heiß geliebten Schatz“ gefressen und dem ehemaligen Ferkel nicht nur ihren eigenen Namen gegeben, sie überweist sogar monatlich einen schönen Batzen Geld, damit es ihrem „Baby“ auf dem fernen Bauernhof ja gutgeht. Hier möchte sie ihren Geburtstag feiern - und da steht sie auch schon vor der Tür.

Die neuen Besitzer von der Feuerwehr allerdings wollen die Sau unbedingt für das anstehende Sommernachtsfest schlachten, andererseits will es sich der Bauer nicht mit der wenig geliebten, aber eben reichen Erbtante verderben. Die verhält sich reichlich überdreht und ist mit ihren Eskapaden für das bodenständig gestrickte Bauernvolk eine echte Zumutung. Die Lage für den Hofherrn scheint ausweglos. Vor allem dürfen weder seine nichts ahnende Frau noch die Tante etwas von seinem Dilemma erfahren! Sein Freund ist auch keine Hilfe, denn er soll die Schulden in Form der Sau unter allen Umständen eintreiben. Die Tochter wird von ihrem heimlichen Liebhaber, dem Tierarzt, bedrängt, ihn endlich zu heiraten. Beim Stammhalter ist es genau anders herum: Er hat zwar andauernd Liebesaffären, aber von einer festen Bindung will der Weiberheld  überhaupt nichts wissen. Nur die gewiefte Magd vermag das Chaos noch richtig einzuschätzen. Damit das Ganze noch mehr zu einem höchst vergnüglichen Abend für das Publikum wird, ist das Lustspiel zusätzlich mit einem schlimmen Missverständnis und verzwickten Verwicklungen gewürzt.

Jeder, der schon einmal einen bayerischen Theaterabend miterlebt hat, kann sich jetzt ausrechnen, dass irgendwie bei der reichen Erbtante der Schlüssel zum Happy End liegen muss. Denn das gehört genauso zu einem Bauerntheater wie die bereits angesprochenen Verwicklungen, außerdem deftige Sprüche mit Schimpftiraden, listige Intrigen, überraschende Situationskomik und andere Angriffe auf die Lachmuskeln. Und der Titel „Schwein gehabt“ weist zudem eindeutig in Richtung „Ende gut, alles gut“. Aber wie?

Das bewährte Kottingwörther Theaterensemble mit Nikolaus Rieger (Bauer), Marianne Mayer (seine Ehefrau), Erwin Eibner (Sohn), Nadine Weyh (Tochter), Gerhard Paulus (Tierarzt), Sarah Eibner (Magd) und Günter Eibner (Freund des Bauern)  haben in den letzten Jahren bereits viele Fans gewonnen und werden die Besucher sicherlich auch heuer wieder bestens zu unterhalten wissen. Fehlt noch die reiche Tante, dargestellt von Carmen Rolka, die unter der neuen Regisseurin Marina Rupp bei ihrem Debüt auf der Kottingwörther Bühne gleich eine zentrale Figur spielt. Wie die Proben bereits gezeigt haben, ist ihr die Rolle der Rosa wie auf den Leib geschrieben, und mit ihrem gemimten deutsch-italienischen Slang ist sie eine echte Bereicherung für die Truppe. Außerdem dürfte eine weitere spezielle Sprachvariante eines Darstellers für viel Heiterkeit sorgen.

An drei Terminen am kommenden Wochenende haben die Besucher die Gelegenheit, die Auflösung zu erfahren: am Freitag- und Samstagabend  ab 19.00 Uhr und am Sonntagabend ab 18.00 Uhr. Sie können sich auf höchst vergnügliche Vorstellungen freuen. Und einen besseren Rahmen als den urigen „Treffer-Stodl“  kann man sich dafür kaum vorstellen.

Interview mit Marina Rupp

Die Suche nach einem Nachfolger/einer Nachfolgerin für Helmut Hauber als Regisseur/-in der Kottingwörther Theatergruppe gestaltete sich langwierig und schwierig. Schließlich hat sich Marina Rupp, die selbst schon einige Male auf der Stadelbühne stand, dazu bereit erklärt. In einem kurzen Interview gibt sie darüber Auskunft:

 

Wann haben Sie die Regie übernommen?

 

Das war Anfang Mai, als die Proben schon liefen.

 

Wer und was hat Sie überzeugt, sich der schwierigen Aufgabe zu stellen?

 

Da hat auch der Zufall eine große Rolle gespielt: Ich hab mir mal eines Abends ganz spontan  eine Probe im Stadel angeschaut und als ehemalige Mitspielerin auch einige Kommentare abgegeben. Die sind anscheinend ganz gut angekommen. Plötzlich hieß es: „Dich wollten wir sowieso fragen, ob du nicht die Regie übernimmst.“Mir war klar, dass es ohne Regie einfach nicht geht. Und das Theaterspielen in Kottingwörth muss unbedingt erhalten bleiben. Jetzt seh´ ich mal die andere Seite.

 

Worauf kommt es Ihnen besonders an?

 

Die Handlung muss möglichst ansprechend, stimmig, unterhaltsam umgesetzt werden. Dem Stück soll Leben eingehaucht werden. Dafür brauchen die Schauspieler aber die nötige Sicherheit.

 

Einige alte „Haudegen“ der Truppe sind um einiges älter als Sie. Ist da manchmal ein Problem?

 

Anfangs war ich schon recht unsicher. Ich hab auch gefragt, ob das alles so in Ordnung ist. Da haben alle gesagt, dass ich unbedingt weitermachen soll. Inzwischen macht es viel Spaß mit der Truppe. Zum Stichwort „alte Haudegen“: Junge neue Schauspieler sind sehr willkommen!

 

Das neue Stück haben nicht Sie, sondern hat Sarah Eibner ausgesucht. Was gefällt Ihnen an „Nochmal Schwein gehabt“?

 

Das Stück nimmt allmählich immer mehr Fahrt auf und endet in einem fulminanten Höhepunkt. Die Zuschauer werden bestimmt einen Heidenspaß haben!