© www.kottingwoerth.de

joomplu:3958

Ein Fest für Groß und Klein

Fotos

Die Begeisterung ist nach wie vor groß: Auch das inzwischen sechste Drescherfest in der Kottingwörther Dorfmitte stieß wieder auf reges Interesse. Im Vorfeld brauchten Initiator Christoph Schmidt und sein engagierter Freundeskreis jedoch gut Nerven: Denn die Wetterkapriolen während der Woche stellten den Sonntagstermin sehr in Frage. Schließlich rang sich das eingespielte Team zum aufwendigen Aufbau von Zelten mit Tischen und Bänken, Verkaufsständen und dem betagten Maschinenpark durch.

 

Und das Wetter spielte mit. Anfangs schienen die eher kühlen Temperaturen und der graue Himmel doch etliche Besucher abzuschrecken, aber allmählich hellten sich die Mienen der Veranstalter angesichts der immer größer werdenden Anzahl an Interessenten zusehends auf. Schließlich mussten sogar noch zusätzliche Tische und Bänke aus dem nahen Treffer Stadel herbeigeschafft werden.

Ein Grund für die Anziehungskraft des Kottingwörther Drescherfestes dürfte darin liegen, dass hier nicht nur Geräte und Maschinen aus früheren Zeiten ausgestellt werden, sondern auch in Aktion zu sehen sind. So hat Christoph Schmidt schon am 15. August mit einem Bindemäher aus den 50er Jahren einen Weizenacker abgeerntet, damit am Sonntagnachmittag ein Fuder gemähtes, aber ungedroschenes Getreide für den Betrieb der Dechentreiter-Dreschmaschine aus den 30er Jahren zur Verfügung stand. Auch die Funktionsweise des Bindemähers – angetrieben von einem alten Holder-Bulldog - wurde immer wieder vor Augen geführt.

Daneben erregten abwechselnd die Betriebsgeräusche weiterer Maschinen und Motoren die Aufmerksamkeit der begeisterten Besucher: eine alte Schrotmühle, ein ausgebauter Lanz-Bulldogmotor, die viel Aufmerksamkeit erregende Ankunft von Flierl Johann aus Dietfurt mit seinem  niedlichen Zündapp-Janus-Auto aus dem Jahr 1958 mit völlig ungewohnter Front- und Hecktür sowie das unüberhörbare Eintreffen von Josef Frauenknecht aus Kottingwörth mit seinem  Adler Motorrad, Baujahr 1953, das ebenfalls schnell von einer Menschentraube eingekreist war. Es gab also nicht nur landwirtschaftliche Oldies, zum Beispiel Schlepper von Bautz, Deutz, Lanz, Hanomag oder Holder-Einachser-Bulldogs  zu bewundern, sondern zum Beispiel auch alte Mottorräder von BMW, Moto Guzzi, Kreidler von 1972, Honda von 1977 und eine englische BSA A65 von 1966 - echte Raritäten.  

Der alte Massey-Ferguson-Mähdrescher wirkte neben dem Star des Festes, der Dreschmaschine aus den 30ern, schon wieder fortschrittlich. Wenn sie in Betrieb genommen wurde, zogen sie und ihr Arbeitsteam sofort interessierte Schaulustige an. Sie konnten sich von ihrer  Funktionstüchtigkeit  überzeugen, die letztlich auch die vollen Säcke mit sauber ausgedroschenem Weizen bewiesen.

Die Großen standen immer wieder in Gruppen beim Fachsimpeln und Schwelgen in alten Zeiten beieinander, einige Kleine spitzten dabei die Ohren, viel lieber jedoch „eroberten“ sie die Fahrersitze und steuerten in ihrer Fantasie die „coolen Maschinen“. 

Ein „Geräusch“ darf nicht vergessen werden: der einladende Klang der Ziehharmonika von Georg Fanderl. Mochten an diesem Tag die knatternden Maschinengeräusche noch so verlockend wirken, letztlich landete doch jeder – wenigstens vorübergehend – an den Biertischen. Großen Anteil daran hatte der urige Musikant mit seinem urbayerischen Instrument. Wer, wenn nicht der „Schorsch“, steht für spontane musikalische Unterhaltung mit lautstarkem Absingen alter Volkslieder. Was könnte bei so einem Fest besser passen!?

Natürlich musste dabei niemand verdursten oder verhungern. Neben verschiedenen Getränken wurden reichlich Kaffee und Kuchen angeboten. Traditionell gab`s auch wieder die Kottingwörther Stemp`m mit Sauerkraut oder Apfelmus. Und auch das Team der Pfarrbücherei zeigte sich mit dem Verkauf ausgemusterter Bücher recht zufrieden. Insgesamt also ein rundum gelungenes Fest mit Wiederholungsanspruch.