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Gott danken und sein Geschenk bewahren

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„Die Erde ist schön, es liebt sie der Herr“. Mit diesem bekannten Kirchenlied begann am Sonntag in der Kottingwörther Pfarrkirche der Familiengottesdienst zum Erntedankfest. Aber liebt die Erde auch der Mensch? Oder will er nur seinen größtmöglichen Nutzen aus ihr ziehen? Kaplan Christof Schaum ging in seiner Predigt beim von den Kindern mitgestalteten Gottesdienst darauf ein. Angeleitet wurden diese von der Gemeindereferentin Juliane Gerl und einigen jungen Müttern, bei den Liedern wurden sie von Johanna Karch auf Gitarre und Mundharmonika begleitet.

 

Beim Betreten des Gotteshauses ziehen in diesen Tagen nicht die schönen Fresken und Figuren die ersten Blicke auf sich, sondern der bewundernswert gestaltete Erntedankaltar. Mesner Xaver Meyer und seine Ehefrau Anna haben wie jedes Jahr mit viel Liebe und großem Arbeitsaufwand ein Abbild der Früchte der Erde fantasievoll im Altarraum als Zeichen des Dankes aufgebaut.

In der Predigt griff der Geistliche das Erntedankthema  mit der Geschichte vom Schäfer, der in einer von Menschen verwüsteten Naturlandschaft Bäume pflanzt, anschaulich auf. Mit einer Eisenstange stößt er Tag für Tag unzählige Löcher in die Erde und vergräbt unermüdlich  aufgesammelte Eicheln darin. Von den 100 000 treiben 20 000 aus, 10 000 wachsen nach vielen Jahren schließlich zu Bäumen heran. Mit dem Wald kommt das für das Wachstum nötige Wasser zurück, mit diesem die Tierwelt und letztlich auch wieder der Mensch: Ein Einzelner kann Erstaunliches bewirken, auch wenn sein Werk bei weitem nicht hundertprozentig gelingt.

„Wie wollen wir die Erde hinterlassen? Wie wollen wir grundsätzlich unser Zusammenleben gestalten?“, fragte der Geistliche. Im übertragenen Sinne könne man auch mit Worten und guten Werken säen und später ernten: In Familie, Schule und Beruf könne zum Beispiel ehrliche Wertschätzung für ein besseres Miteinander, eine bessere Welt sorgen. Ob wir die Erde bewahren, wie wir zusammenleben, das haben wir selbst in der Hand.

Das Schlusslied der Kinder „Du hast uns Deine Erde geschenkt“, das sie vor dem Erntedankaltar vortrugen, erinnerte noch einmal an die gemeinsame Verantwortung für die Natur und füreinander.