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Theater-Premiere im vollen Stadl

Fotos

Der Vereinschef Gerhard Paulus selbst mimt im Lustspiel den berüchtigten, aber bereits alternden Dorfgigolo, der seine besten Zeiten schon lange hinter sich hat, was er natürlich nicht wahrhaben will, sodass er am Schluss ein böses Erwachen erlebt. Im Zentrum des Geschehens steht jedoch Feuerwehrchef Florian Brandner (Nikolaus Rieger), der den eigentlich notwendigen Zusammenschluss mit der Paulushofener Wehr unbedingt verhindern will – nicht so wie derzeit die Fußballer.

Seine Ehe manövriert er damit jedoch an den Rand des Abgrundes, zumal seine Gattin Brigitte (Sarah Eibner) wegen der Vernachlässigung der Familie und der Saufgelage mit seinen Kumpanen total in Rage gerät, sodass er sogar auf schändliche Weise ins Spritzenhaus umziehen muss. Dort findet sich schließlich auch der stotternde, etwas trottelige Bernhard Kälble (Rudi Armbruster) ein, ebenfalls von seinem Eheweib malträtiert und vor die Tür gesetzt. Ein großes Fest mit einem moralisch fragwürdigen Striptease-Auftritt von Kälble soll die Wende in der existenzbedrohenden Vereinskrise bringen – ein vergnüglicher „Augenschmaus“  für die Zuschauer, der direkte Weg in den Weltuntergang für die überaus fromme, sittenstrenge Pfarrhaushälterin Anna Rehbein (Marianne Mayer). Sie wacht fanatisch über die guten Sitten im Dorf, worunter nicht zuletzt der Pfarrer Kaslinger (Günter Eibner) zu leiden hat, der sich zwar immer wieder - vergeblich - um eine Beruhigung der hitzigen Auseinandersetzungen bemüht, aber bei dem eine volle Flasche Bier ebenfalls keinerlei Überlebenschancen hat. Dann ist da noch Brandners Tochter Eva (Madeleine Richter), deren Vermittlungsversuche bei den Eltern kaum fruchten, und die am Schluss mit einer für den Papa recht unangenehmen Überraschung aufwartet. Zwischendurch kommt es zu einem nächtlichen Überfall samt Drohbrief, zu einem Sabotageakt bei einem Feuerwehreinsatz, zu einer Gesangsprobe mit Zuschauerbeteiligung und schließlich zur „Läuterung“ der Fanatiker, sodass sich alles doch noch zum Guten wendet.

Wie, das kann noch einmal am Freitag und Samstag um 19.00 Uhr und am Sonntag um 18.00 Uhr miterlebt werden, wenn das Lustspiel „Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus“ drei weitere Male im Komödienstadel zur Aufführung kommt.

Auf jeden Fall mit dabei werden wieder die treuesten Fans der Kottingwörther Theatertruppe sein. Seit vielen Jahren haben Berta Muschaweck, Karin Winkelbauer, Mimi Koller, Maria Mayer, Marianne Eibner und Agnes Hackbarth (auf dem Foto von links)  keine einzige Vorstellung versäumt. In der ersten Pause wurden sie von ihren „Stars“ dafür mit einem Gruppenfoto belohnt. Dass die sechs Rentnerinnen – wie seit einigen Jahren – auch heuer wieder vergünstigte „Dauerjahreskarten“  für die vier Vorstellungen angeboten bekamen, ist eine tolle Geste des Kulturvereins.

Helmut Hauber hat heuer zum zehnten Mal Regie geführt, allerdings wegen einer Fußverletzung meist sitzend. Gerhard Paulus bedankte sich dafür bei ihm im Namen der Theatergruppe und des Vereins mit einem Geschenkkorb. Einen solchen erhielten auch die Urgesteine Nikolaus Rieger, der zum 25. Mal auf der Kottingwörther Bühne steht, und Günter Eibner, der heuer sein dreißigjähriges Bühnenjubiläum feiern kann.