Patrozinium und Prozession bei herrlichem Sommerwetter
In Kottingwörth wurde am Sonntag das Vitus-Patrozinium gefeiert. Nach dem Festgottesdienst fand dann die Fronleichnamsprozession mit der Kolpingkapelle Töging und Fahnenabordnungen der Jugend sowie der Kriegervereine und Feuerwehren von Kottingwörth und Vogelthal statt. Bei besten Wetterbedingungen beteiligten sich zahlreiche Gläubige an der Prozession zu den vier Altären im Ober- und Unterdorf sowie bei der Kapelle an der Altmühlbrücke.
Kaplan Thomas Attensberger ging bei seiner Begrüßung kurz auf den jugendlichen sizilianischen Märtyrer St. Vitus mit seiner Amme Kreszentia und seinem Erzieher Modestus ein. Vitus, oder bayerisch auch Veit, ist in der Kottingwörther Pfarrkirche insgesamt siebenmal abgebildet, und zwar auf den drei großen Deckenfresken, auf dem imposanten Hochaltarbild und auf drei Fresken in der bekannten Vituskapelle. Kaplan Attensberger bezeichnete ihn als einen der beliebtesten Volksheiligen, zumal er auch zu den 14 Nothelfern gehöre. Weil er schon im Alter von etwa 12 Jahren den Märtyrertod erlitten hat, gilt er unter anderem als Patron der Jugend. Vitus wird bei vielen Gelegenheiten angerufen, zum Beispiel bei Hysterie, Unwetter und vielen weiteren Beschwerden und Gefahren, wie das Ökumenische Heiligenlexikon ausführlich aufzählt. Eigentlich sind die Kottingwörther mit ihrem Patron gegen so ziemlich alles „gefeit“, obwohl die Herleitung dieses Ausdrucks vom Namen „Veit“ eigentlich nicht ganz zutreffend ist.
Bei einer Kirchenführung am Nachmittag konnten die 14 einheimischen und auswärtigen Interessierten Geschichte, Ausstattung und Bedeutung des imposanten Gotteshauses mit der Vituskapelle noch näher kennen lernen. Die nächste Gelegenheit dazu ist bei einer weiteren Führung am 9. Juli.