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Breitbandversorgung im Mittelpunkt

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Schon in seinem Überblick über die wesentlichen Themen  der Großgemeinde ließ  Bürgermeister Alexander Anetsberger die Kottingwörther und Leisinger in der Bürgerversammlung aufhorchen: „Zur Breitbandversorgung  habe ich in Kottingwörth eine Menge zu erzählen.“ Bei der Diskussion im zweiten Teil des Abends gab es dann auch von den gut 50 Besuchern der Versammlung – zusammen mit den Stadträten und Ortssprechern aus Beilngries und den anderen Dörfern – zu diesem Thema die meisten Wortmeldungen.

 

Nachdem der Rathauschef den Unterschied zwischen eigenwirtschaftlichem Ausbau durch die Netzbetreiber und dem Bayerischen Breitbandförderprogramm erklärt hatte, die beide letztlich zu Geschwindigkeiten mit etwa 100 MBit führen, ging er auf die besondere Situation in Kottingwörth ein. Grundsätzliches Ziel der Stadt sei es, jedes Haus im gesamten Gemeindebereich mit einem Glasfaseranschluss (sogenannter FTTB-Anschluss) anzusteuern. So seien 100 MBit und später sogar noch mehr erreichbar. Bis zum November 2016 sei die Stadt davon ausgegangen, dass das Dorf in das Förderprogramm mit dieser Ausbaugeschwindigkeit aufgenommen werden könne, aber in diesem Jahr stelle sich die Lage wieder anders dar, weil die Firma Inexio plötzlich ihre bereits bestehende Richtfunkverbindung von Hirschberg her eigenwirtschaftlich aufrüsten wolle. Von Vorteil sei, dass für die Nutzer keine neuen Kosten entstünden, wobei bei einem Glasfaser-Hausanschluss mit um die 800 Euro zu rechnen sei. Aber die Geschwindigkeit der Internet Verbindung liege nur bei 30 MBit.

Das gefiel einigen Bürgern überhaupt nicht, zumal bekannt sei, dass beim Richtfunk die vorhandene Kapazität unter den Internetsurfern aufgeteilt werde. „Kann Inexio diese 30 MBit überhaupt für wirklich jedermann auf Dauer garantieren?“, so die entscheidende Frage. Hier ließ der Bürgermeister einen noch ganz kleinen Hoffnungsfunken aufblitzen: Die Stadt könne laut Gesetzeslage den Ausbau durch Inexio nicht verhindern, aber der Anbieter müsse den Nachweis erbringen, dass er die 30 MBit mit dieser Technik garantieren könne. Das Ganze sei noch nicht endgültig entschieden. In der vergangenen Woche seien in einem Brief an Inexio die Bedingungen klar formuliert worden. „Wie stimmen nur zu, wenn die 30 Mbit garantiert sind. Wir sichern uns hier ab. Inexio muss den Nachweis erbringen. Der steht noch aus. Aber wenn sie das dauerhaft und zuverlässig liefern können, müssen wir diesen Ausbau zugestehen.“

Ein anderes Thema war erneut die Lärmbelastung für die Anwohner an der Einmündung der Dietfurter Straße in die Staatsstraße Beilngries-Dietfurt. Hier wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung vorgeschlagen. Anetsberger sagte zu, die Angelegenheit an das Straßenbauamt weiterzuleiten, machte dem Fragesteller aber wenig Hoffnung, da der Bereich außerorts liege und vor allem keinen Unfallschwerpunkt darstelle. Bei der Frage, wann die Umrüstung der Straßenlaternen im Dorf fortgesetzt werde, musste der Bürgermeister passen.

Ein Bürger wollte wissen, ob sich der Ausbau der Beilngrieser Umgehungsstraße auf die Hochwassersituation im Dorf negativ auswirken könne und wie das vom Wasserwirtschaftsamt beurteilt werde. Denn durch die auf einem kleinen Damm verlaufende Straße werde der Abflussbereich des Hochwassers eingeengt und der Abfluss eventuell beschleunigt. Hier führte Anetsberger einige Gegenmaßnahmen ins Feld. So werde der einen halben bis einen Meter hohe Damm (nur im Bereich der Altmühlüberquerung höher) mit Durchlässen versehen, außerdem werde die Straße bei einem großen Hochwasser teilweise auch überspült, und zwar dort, wo die bisherigen Hochwasserpegel  höher als der Damm gewesen seien. Zudem habe das Wasserwirtschaftsamt für Ausgleichsflächen von einigen zehntausend Kubikmetern gesorgt, zum Beispiel bei Leising.

Angesprochen wurde auch eine ungesicherte kurze Steilpassage des Wanderwegs 4 etwa 100 Meter nach Erreichen der Waldgrenze auf dem geteerten Weg zum Pfenninghof. Hier biege der Weg steil links in den Waldhang ab, was bei Auf- und besonders beim Abstieg, zum Beispiel nach Schneefall, schnell zu einer gar nicht ungefährlichen Rutschpartie führen könne. Stufen oder ein Geländer sollten hier für Sicherheit sorgen. Der Bürgermeister versprach, die zuständigen Stellen zu informieren, damit sie sich des Sachverhalts annehmen können.

Bereits im ersten Teil des Abends waren zusätzliche Punkte angesprochen worden, die auch für Leisinger und Kottingwörther von Interesse sind. So kam das Dorf beim Überblick über die geplanten Baugebiete in der Großgemeinde nicht vor. Mit dem Gemeindeentwicklungskonzept für die Ortsteile (GEK) werde es 2017 ernst. Am 24. Januar finde eine Ortssprecherrunde zur Besprechung des Programms statt, das von einem beauftragten Planungsbüro angedacht wurde. Ende März/Anfang April werde dann zu den Ortsteilrundgängen eingeladen, um Vorschläge und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger mit aufzunehmen. Für die weitere Sanierung der Beilngrieser Abwasseranlage seien noch teuere Investitionen nötig. Die Kosten müssten auf alle Bürger umgelegt werden. 2017 würden sie von den Bescheiden noch verschont, aber für das Jahr 2018 müsse man sich darauf einstellen. 

Eine positive Entscheidung für alle Bürger kündigte der Bürgermeister auch an: Wenn der neue Wertstoffhof der Firma Bachhuber fertiggestellt sei, werde die Stadt auf die Gebühren für die Grüngutentsorgung verzichten.

Dank sprach das Gemeindeoberhaupt allen aus, die sich bei der Flüchtlingsproblematik engagieren. Aktuell seinen die Zahlen mit 270 bis 280 Flüchtlingen fallend. In Kottingwörth sei deshalb ein Mietvertrag für eine Unterkunft gekündigt worden. Insgesamt liege der Anteil der Ausländer in der Großgemeinde unter 10 Prozent. Sie stammten aus etwa 50 Nationen, die meisten – für alle überraschend - aus Polen.

Bei der Feuerwehr bedankte sich Anetsberger für die Hilfe beim Bühler-Triathlon. Zugleich warb er um die Mithilfe in diesem Jahr. An alle Vereine appellierte er eindringlich, sich am Beilngrieser Volksfestzug zu beteiligen.

Fotos:

Die bestehende Richtfunkverbindung von Hirschberg soll beschleunigt werden, was einigen Kottingwörthern nicht reicht

Angefügt sind noch drei Fotos von der z. T. zugefrorenen Altmühl am 20. Januar 2017