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Margitta, die Retterin des Theaterwochenendes

Fotos von der letzten Theatervorstellung

Schock für die Theatergruppe. Das Undenkbare ist passiert: Am Freitagabend verletzt sich die Hauptdarstellerin Marianne Mayer 45 Minuten vor der zweiten Aufführung der „Kräuterwalli“ so schwer am Fuß, dass sie auf keinen Fall auf der Bühne im Treffer-Stadl agieren kann. Die ersten Besucher haben sich bereits die besten Plätze voller Vorfreude auf den bayerischen Dreiakter gesichert. Vor dem Stadel werden Würstchen und Käse verkauft. Was tun?

 Für Regisseur Helmut Hauber gibt es nur eine Lösung: Nur eine kann die Rolle so kurzfristig übernehmen, nämlich die junge Souffleuse Margitta Franzke. Zwar hat die 17-jährigeRealschülerin vorher noch nie auf der Bühne gestanden, aber sie kennt das Stück und die Rolle. „Alternativlos“, wie man heutzutage sagt, wenn man die Besucher nicht wieder nach Hause schicken will.    

„Die Margitta kann das. Das Mädel ist cool“, macht der alte Haudegen Nikolaus Rieger allen Mut. Jetzt schnell umziehen - das Kräuterwalli-Kostüm passt. Dann schminken. Aufregung auch für Visagistin Anna Kipke, die gleich in ihrem ersten Jahr in dieser Ausnahmesituation voll gefordert ist und anschließend die Rolle der Souffleuse übernehmen muss. 

Und der erfahrene Nikolaus Rieger sollte Recht behalten: Mit bewundernswerter Kaltschnäuzigkeit, beinahe Selbstverständlichkeit spielt Margitta die Rolle. Lampenfieber scheint sie nicht zu kennen. Sie gibt sogar den schwierig einzuübenden Sprachfehler der Kräuterwalli auf Anhieb wieder. Die Vorstellung vor den 125 Zuschauern wird ein voller Erfolg. Die junge Darstellerin wird mit Beifall, Lob, Anerkennung überschüttet. Damit ist das Theaterwochenende gerettet. Am Samstag- und Sonntagabend beherrscht Margitta ihren Text im zweimal vollen Stadl ohne Probleme.

Nach der letzten Vorstellung am Sonntagabend ist Regisseur Helmut Hauber unter dem Beifall der begeisterten Besucher wieder voll des Lobes für seine 10 Schützlinge für deren durchweg hervorragenden schauspielerischen Leistungen. Einen Sonderapplaus gab es für die tolle Bühnengestaltung durch Klaus Mayer und Johanna Karch. Zwei jedoch werden ganz besonders hervorgehoben und mit anhaltendem Beifall bedacht: Gerhard Paulus, der heuer bereits zum 30. Mal auf der Bühne stand, und natürlich Margitta Franzke, die bewundernswerte nervenstarke Retterin des Theaterwochenendes.