„Die Kräuterwalli“ kommt am Wochenende dreimal!
Nach der erfolgreichen Premiere am Sonntagabend wird „Die Kräuterwalli“, ein bayerisches Lustspiel in drei Akten, am Wochenende (15., 16. und 17. Juli), und zwar am Freitag und Samstag um 19 Uhr und am Sonntag um 18 Uhr, wiederholt.
Die Kottingwörther Theatergruppe möchte wieder die Lachmuskeln von vielen Zuschauern aus nah und fern im Kottingwörther Komödienstadl strapazieren. Ein paar Fotos von der Premiere sollen einen kleinen Vorgeschmack vermitteln.
Weil genau vor 10 Jahren der von Grund auf renovierte Jurastadel eingeweiht wurde, zeigt der Verein für Tradition und Kultur in Kottingwörth jeweils eine Stunde vor Beginn der Aufführungen für Interessierte einen Rückblick in Form einer Fotoshow.
Zur Handlung:
Gleich zu Beginn der Premiere haben die Zuschauer dem aufwendigen, toll gestalteten Bühnenbild spontan begeistert Beifall gespendet. Die Handlung rund um den Ehekrieg zwischen den Männern und Frauen im Dorf spielt teilweise parallel im Haus von Kurt (Nikolaus Rieger), dem führenden Kopf der bierverliebten, ehegebeutelten Männergruppe, und in der Stube der etwas sprechbehinderten Kräuterwalli (Marianne Mayer). Die sich daraus ergebenden komischen Effekte werden von den Kottingwörther Bühnenprofis perfekt ausgenutzt.
Die Männer muten ihren Frauen wirklich viel zu, sind sich aber teilweise nicht ganz einig. So trauert der Strohwitwer Hans (Günter Eibner) seiner Angetrauten, die ihn bereits vor zehn Jahren verlassen hat, nach. Die wenigen positiven Erinnerungen erringen zeitweise bei ihm die Oberhand über die negativen, was ihm seine Saufkumpane eindringlich aufzeigen. Der noch nicht lange verheiratete Max (Erwin Eibner) ist mit seiner Ehe eigentlich ganz zufrieden, obwohl schon die ersten kriegerischen Anzeichen zu erkennen sind, die seine „Leidensgenossen“ natürlich längst registriert haben. Der träge, unbeholfene Franz (Rudi Armbruster) steht unter der Fuchtel seiner furiosen Rosi (Veronika Beckenbauer) und hat wirklich nichts zu lachen. Auch Berta (Madeleine Richter), Kurts Ehedrachen, weiß ihrem listigen Widerpart durchaus Kontra zu geben. Auf Ehewolke sieben - wenigstens anfangs - scheint dagegen immer noch die naive Vroni (Nadine Weyh) zu schweben- entgegen aller Warnungen von Berta und Rosi. Trotz dieses abschreckenden Anschauungsunterrichts lässt sich die einfältige Lisal (Sarah Eibner) in ihrer Liebe zum eingeschworenen Junggesellen Xaver (Gerhard Paulus) durch nichts beirren, auch nicht von dessen offensichtlichen panikartigen Abwehrkämpfen, wenn er sich immer wieder der Liebesattacken erwehren muss. Andererseits nutzt er Lisals Einfältigkeit aus, um ihr das Geheimnis der Frauen- Verschwörung gegen die Männerwelt zu entlocken. Sie wollen sich nämlich mit Hilfe eines Gebräus der an sich fachkundigen, aber unzuverlässigen Kräuterwalli ihre außer Kontrolle geratenen Ehepartner wieder gefügig machen und diese sollen keinen Durst mehr haben. Damit wäre der Krieg natürlich gewonnen. Aber die Männerfraktion hat längst ebenfalls die Initiative ergriffen, um endlich perfekte Ausreden für ihre Saufzusammenkünfte parat zu haben – ausgerechnet mit der Gründung einer Feuerwehr, wobei sogar Löschpapier als geeignetes Brandbekämpfungsmittel zum Einsatz kommt. Die Ausrüstung - ohne Worte!
Auch Kriege gehen einmal zu Ende, schon gar auf der Volkstheaterbühne. Aber oft führen viele gewundene, schmerzliche Umwege dorthin, so auch hier. Das Publikum hatte wieder einmal viel zu lachen im Kottingwörther Komödienstadel und spendete immer wieder Szenenbeifall für die gewohnt hervorragende Schauspielkunst der Akteure.