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Sägen und malen für das Dorffest-Theater

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Messen, sägen, schrauben - und dann malen. Neben den Stimmen von den seit Monaten laufenden Theaterproben kann man seit einiger Zeit aus dem Kottingwörther Treffer-Stadl vor allem Geräusche von Handwerksarbeiten hören. Verantwortlich dafür sind zwei Personen, die nicht den großen Bühnenauftritt beim nahenden Dorffest haben werden, aber äußerst wichtig sind, dass die Theaterpremiere am 10. Juli überhaupt stattfinden kann: Klaus Mayer, zweiter Vorsitzender des Kottingwörther Vereins für Tradition und Kultur (VfTK), und Johanna Karch aus Leising.

Er baut fast im Alleingang das Bühnenbild auf, sie ist für die Farbgestaltung zuständig. Heuer ist das Ganze noch aufwendiger als in den vergangenen Jahren, denn es gilt nicht nur eine Bauernstube auszugestalten, sondern zwei Räume bzw. Häuser auf einer Bühne – und dazu noch einen Dorfplatz, sodass eine zusätzliche Nebenbühne vonnöten ist. Die Fassaden der beiden Häuser müssen aufgeschnitten und damit für die Zuschauer einsehbar sein. Das von Regisseur Helmut Hauber ausgesuchte  bayerische Lustspiel „Die Kräuterwalli“ mit teilweise gleichzeitig ablaufenden Parallelhandlungen in den benachbarten Gebäuden erfordert diesen Aufwand. Die vielen Fans der Kottingwörther Theateraufführungen dürfen sich freuen, denn das ermöglicht ganz neue komische Effekte, wie die bisherigen Proben gezeigt haben.

Wegen Erkrankung und Urlaubsreisen ist der Zeitdruck inzwischen ganz schön hoch geworden. Das jährliche Dorffest vom 8. bis 10. Juli mit dem nachfolgenden Theaterwochenende ist schon bedrohlich nah. Es pressiert mal wieder in jeder Hinsicht. Da die Bühne für das Watt-Turnier am Freitag, dem 8. Juli, und den „Bunten Abend“ am Samstag weitgehend frei sein muss, hat Klaus Mayer viel Gehirnschmalz für eine möglichst handliche Konstruktion investiert. „Das ist jetzt schnell und einfach auf- und abzubauen“, mustert er zufrieden sein Werk. Johanna Karch, bekannt durch ihre musikalischen Auftritte und Gemälde auf einheimischen Natursteinplatten (siehe Link auf der Kottingwörther Homepage), unterstützt die Kottingwörther Theatergruppe seit Jahren mit ihrem künstlerischen Talent und war auch schon als Souffleuse im Einsatz. Malen macht ihr auch hier Spaß und ohne Umschweife nimmt sie die Vorzeichnungen für die gemauerte Hauswand in Angriff. Die Anweisungen im Rollenheft schlagen Steintapeten aus dem Baumarkt vor, aber das war den beiden Bühnengestaltern „zu billig“.

Auch sonst gibt es einige Neuerungen: Schon im letzten Jahr wurde ein feuerhemmender Bühnenboden verlegt, der den Sicherheitsbestimmungen entspricht. Eine noch bedeutendere Investition stellt die erstmals zum Einsatz kommende neue Beleuchtungsanlage mit sechs LED-Scheinwerfern dar. VfTK-Vorsitzender Gerhard Paulus, heuer selbst zum 30. Mal als einer der Hauptakteure auf der Bühne, hat sich von ihren Vorteilen überzeugt. Klaus Mayer  fasst zusammen: „Sie blenden die Schauspieler viel weniger, entwickeln keine spürbare Wärmestrahlung und – ganz wichtig – sparen eine Menge Strom und damit Kosten. Die sechs neuen Scheinwerfer verbrauchen weniger als ein einziger alter.“

Mit Beginn der Theatervorstellungen ist für ihn die Arbeit keineswegs vorbei, dann geht sie hinter der Bühne weiter. Als Regieassistent ist er unter anderem für den Vorhang und das Licht verantwortlich. Fast schon profihaft hat sich der handwerklich und technisch versierte Mann für alles „sein Reich“ aufgebaut: Über zwei Monitore, die mit Bildern von im Stadel montierten Webcams gespeist werden, kann er live das Geschehen im Rampenlicht verfolgen und bei Bedarf sofort reagieren. Er ist auch schon öfter selbst als Akteur vorn auf der Bühne gestanden und zum Beispiel im vergangenen Jahr kurzfristig eingesprungen. Aber im Vorfeld der Aufführungen und hinter der Bühne ist er für die Kottingwörther Theatergruppe noch viel wichtiger, ja unverzichtbar.