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Der Nothelfer Vitus in Kottingwörth und Leising

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Der 15. Juni ist der Vitustag. Zusammen mit den drei Bischöfen Blasius, Dionysius, Erasmus, den „drei heiligen Madln“ Barbara, Katharina und Margareta, den drei Rittern bzw. Kriegern Achatius, Eustachius und Georg sowie dem Einsiedler Ägidius, dem Arzt Pantaleon, dem Geistlichen Cyriacus und dem „Riesen“ Christopherus gehört der 12-jährige Knabe zu den sogenannten 14 Nothelfern.

In der Filialkirche St. Michael in Leising, die zur Pfarrgemeinde Kottingwörth gehört, sind mehrere Abbildungen von ihnen im Seitenaltar und auf Votivtafeln aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zu besichtigen. Dies ist nicht verwunderlich, da hier bis zur Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Wallfahrt zu ihnen bezeugt ist. Auf der großen Darstellung im Seitenaltar sind sie unter der Hl. Dreifaltigkeit um St. Christopherus gruppiert (siehe Abbildung). In der reich mit Fresken ausgestatteten Kottingwörther Vituskapelle sind neben dem Kirchenpatron selbst auch die Nothelfer-Heiligen  Georg, Erasmus und Margareta abgebildet.

Außerdem ist die Pfarrgemeinde Kottingwörth noch im Besitz einer gut 70 cm hohen wertvollen Vitusfigur, die immer zum Patrozinium, von Blumenschmuck flankiert, vor dem Altarraum ausgestellt wird (siehe Abbildung). Sie zeigt den Patron mit Heiligenschein, prachtvollem antiken Gewand mit aufwendig gestaltetem Faltenwurf und den für Vitus bekannten Attributen Kessel und Hahn. Bekanntlich soll der Knabe in einem Kessel mit siedendem Öl gefoltert worden sein. Der Hahn, der nicht selten auch auf Kirchturmspitzen zu sehen ist, gilt seit alters her unter anderem als ein Symbol für Wachsamkeit, was auf ein Jesus-Zitat im Markusevangelium zurückzuführen ist: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen“. Außerdem kündigt der Hahnenschrei das Licht des neuen Tages an und weckt die Menschen aus dem Schlaf. Und als der Jünger Petrus seinen Herrn Jesus dreimal verleugnet, macht der dreimalige Hahnenschrei – wie von Jesus angekündigt – diesem sein Versagen schmerzlich bewusst. Somit warnt der Hahn vor Glaubensverrat und mahnt zur Umkehr.

Wie von Kirchenpfleger Reinhard Schmidt zu erfahren war, werden sowohl die Figur wie auch einzelne Votivbilder aus der Leisinger Filialkirche demnächst für die Sonderausstellung „Die 14 Nothelfer – Heilige von gestern?“ an das Eichstätter Diözesanmuseum ausgeliehen, bei der auch verschiedene Exponate aus Kirchen aus dem Diözesangebiet gezeigt werden. Eröffnung ist voraussichtlich am 27. Juli. Zum nächsten Vitusfest ist der Patron wieder rechtzeitig zurück.